Für die Familie und das TeamOutdoor Oberberg bietet abenteuerliches Online-Live-Spiel
Waldbröl – Der Spaß steckt in der Schublade, das Abenteuer lauert vielleicht unter der Aufklappplatte. Sekretär, Kommode, Eckschrank, Tisch – unverdächtige Möbel allesamt. Doch der Schein trügt: Diese Dinge stecken voller Herausforderungen. „Aber die gilt es erst mal zu entdecken“, erklärt Sven Schuh. Er ist Leiter von Outdoor Oberberg: Der Waldbröler Verein entwickelt Spiel- und Trainingskonzepte, die vor allem Kinder und Jugendliche in Bewegung bringen.
Jetzt hat das Team um Schuh ein Online-Live-Spiel ins Internet gebracht. Und das heißt schlicht „Möbel“, weil es eben um Möbel geht: „Die Idee ist angelehnt an die eines Escape-Rooms: Man muss gemeinsam Rätsel lösen und zum Beispiel Gegenstände finden, um sich aus seinem solchen Raum zu befreien“, schildert der Pädagoge. Im Mittelpunkt des Internetspiels aber steht ein Möbelstück, dessen Geheimnis die Spieler Zug um Zug lüften müssen. „Zuerst gilt es jedoch herauszufinden, was überhaupt die Mission ist“, führt Schuh aus. „Danach folgen Aufgaben, die gelöst werden wollen.“ Und dabei ticke natürlich die Uhr unerbittlich. Ein Spiel dauert eine Stunde.
Vier verschiedene Quests
Wer mitspielen möchte, der bucht auf den Internetseiten von Outdoor Oberberg einen Termin. Ist dieser bestätigt, gibt es einen Zugangscode für eine Konferenzplattform. „Das Spiel richtet sich an Familien und Gruppen jeder Art“, sagt Schuh. Steht die Verbindung, geben die Spieler Schuh und seinen Kollegen Anweisungen: Echte Türen werden von diesen auf der anderen Seite aufgeschlossen, reale Schubladen geöffnet. Zettel mit Botschaften tauchen auf, Bücher offenbaren neue Fährten. „So führt eins zum anderen.“
So geht es
Gedacht sind die „Möbel“-Onlinespiele für Familien und Gruppen mit höchstens acht Teilnehmern. Beim „Rätsel“-Abenteuer mitmachen kann jeder, der mindestens acht Jahre alt ist. Das Einstiegsalter für die „Entdecker-Quest“ und für die „Brain-Quest“ gibt Outdoor Oberberg dagegen mit 14 Jahren an, bei 18 Jahren liegt es für die „Team-Quest“.
Gespielt wird über die Plattform Zoom in maximal vier Zoom-Fenstern – das heißt, höchstens zwei Spieler sitzen vor einem Bildschirm. „Möbel“ läuft auf dem Smartphone, dem Tablet und jedem Computer. Die Teilnahme kostet insgesamt 64 oder 160 Euro (Team-Quest). Das allerdings ist ein Gesamtpreis, der auf die einzelnen Spieler verteilt werden kann. Spielrunden (eine Stunde) gibt es sowohl an Vor- als auch an Nachmittagen.
Anmeldungen und Terminbuchungen sind möglich im Internet, Fragen werden beantwortet unter (02291) 90 76 74. (höh)
Vier Spielvarianten gibt es zurzeit, sie heißen „Quest“. Als Auftakt gedacht ist die Rätsel-Quest, die eine Mission offenbart. Bei der Entdecker-Quest soll dagegen der Eigentümer des Möbels erraten werden, die Spieler reisen durch die Geschichte und ihre Epochen. Schuh: „Unterwegs braucht man Kombinationsvermögen und detektivisches Gespür.“ Freigeschaltet werde dieses Spiel im März. Gebucht werden können verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Aufgaben für das ganze Team
Zu den weiteren Angeboten gehören die Brain-Quest, die das Gehirn und dessen Funktionen schulen sowie die Kreativität reizen soll, und die Team-Quest, eine Herausforderung etwa für Firmenmannschaften. „Dabei wollen wir die Teams richtig fordern und durchaus an ihre Grenzen bringen“, führt Schuh aus. Es gehe um Kommunikation ebenso wie um Kompromisse. „Denn in einer solchen Situation geben viele die Rolle auf, die sie im Alltag gewöhnlich spielen.“ Sind alle Aufgaben gemeistert, erfolge eine Auswertung, von der die Arbeitskollegen im weiteren Berufsleben profitieren sollen.
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Mit der Entwicklung von „Möbel“ begonnen hat Outdoor Oberberg bereits im vergangenen Jahr, danach erfolgten erste Testläufe mit Spielern und Gruppen unterschiedlichen Alters. Entstanden ist die Idee aus einer gewissen Not. „Wir sind Erlebnispädagogen, wir müssen Menschen erreichen“, schildert Sven Schuh. „Unsere Hauptmotivation ist es, damit für Familien Angebote zu schaffen, die ihnen besonders in Zeiten der sozialen Distanz helfen, gemeinsam etwas Schönes zu erleben.“
So könnten auch Familienmitglieder, die nicht zusammenwohnen, gemeinsam Spannendes unternehmen. Weil aber die Corona-Pandemie den Kontakten selbst „outdoor“, also draußen, enge Grenzen setzt, steigt das Abenteuer eben im Datennetz. Eine stabile Internetverbindung ist natürlich die Voraussetzung für diesen Spaß. „Das Möbelstück ist dabei immer eine Art Landkarte“, sagt der Vereinschef. Zudem lasse sich ein Möbel immer von mehreren Seiten betrachten.