Sichtungen in OberbergWolf macht Landwirten Sorge – Kritik an Entschädigungsregelung
- In den vergangenen Wochen wurde in Meinerzhagen und Kierspe ein Wolf beobachtet, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat dies bestätigt.
- Der Wolf kommt näher und die Landiwrte in Oberberg sind alarmiert.
- „Weidehaltung und Wolf, das passt aber nicht zusammen“, sagt Kreislandwirt Bernd Schnippering
Oberberg – Der Wolf kommt näher. In den vergangenen Wochen wurde in Meinerzhagen und Kierspe ein Wolf beobachtet, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat dies bestätigt. In Olpe wurde Wolf-DNA an einem toten Reh nachgewiesen, in Kierspe hatte ein Wolf oder ein wildernder Hund Ende Juni auf einer Weide ein Kalb gerissen.
Die Landwirte in Oberberg sind alarmiert. „Wir Bauern im Oberbergischen setzen hier aus Überzeugung auf Weidehaltung. Weidehaltung und Wolf, das passt aber nicht zusammen“, erklärt Kreislandwirt Bernd Schnippering aus Wipperfürth.
„In Zukunft werden immer mehr Schafe und Rehe dem Wolf zum Opfer fallen“
Die Landesregierung ersetze zwar Material für Schutzzäune, nicht aber die Arbeitskosten für das Erstellen. Zäune an Wassergräben, Bergkuppen und anderen schwierigen Stellen gegen das intelligente Beutetier Wolf zu 100 Prozent sicher zu machen, sei unmöglich. „Also werden in Zukunft immer mehr Schafe und Rehe dem Wolf zum Opfer fallen“, so Schnippering.
Entschädigung
Gerissene Haustiere, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden kann, werden laut Landesumweltamt zu 100 Prozent entschädigt. In Wolfsgebieten und Pufferzonen werden Präventionsmaßnahmen wie die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert.
Mehr Informationen finden Sie unter www.wolf.nrw.
„Willkommen Wolf“ heißt es auf den Internetseiten des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Kreisverband Oberberg. Die Naturschützer begrüßen die Rückkehr des Wolfes als Beitrag zur Artenvielfalt, die Angst davor sei unbegründet. Mit einem Netz von Wolfsbotschaftern will der Nabu aufklären und einer Panikmache entgegentreten.
„Wir haben in Oberberg eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Naturschutz, bei Themen wie Artenschutz, Modellregion, Artenvielfalt, Biodiversitäten und Kulturlandschaftsprogrammen sind wir oft im Konsens. Beim Thema Wolf sind unsere Ansichten total unterschiedlich“, sagt Kreislandwirt Bernd Schnippering.
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In Nordrhein-Westfalen regelt das Wolfsmanagement, ein amtlich verbindlicher Handlungsleitfaden, das Vorgehen beim Auftauchen einzelner Tiere. Beim Landesumweltamt arbeiten Verbände von Nutztierhaltern, Naturschützer, Jäger und weitere Verbände im „Arbeitskreis Wolf“ zusammen. Der Arbeitskreis soll Konflikte früh erkennen und moderieren. NRW will dabei auf Erfahrungen von Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen zurückgreifen. Dort ist der Wolf schon seit längerem wieder heimisch.