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KunststoffvermeidungOberberger Abfallwirtschaft startet Kampagne für Kinder

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BAV Müllkampagne

Auf Metabolon können Schüler zum Thema Plastik Versuche durchführen, wie hier die Realschüler aus Gummersbach.

Lindlar – Der Kunststoff ist in Verruf geraten. Besonders die Ozeane leiden unter der zunehmenden Verschmutzung durch Plastikmüll. Mit einer neuen Kampagne möchte der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) über Vor- und Nachteile der Verwendung von Plastik, sowie über Möglichkeiten des Verzichtes aufklären.

Für BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths ist die Erforschung weiterer Recylingmöglichkeiten wichtig: „Wir müssen aufhören, unseren Müll in Entwicklungsländer zu exportieren und stattdessen überlegen, wie wir vor Ort mit Kunststoffabfällen sinnvoll umgehen.“

Grundsätzlich sei Kunststoff eine gute Sache und aus vielen Bereichen kaum wegzudenken. Auch Landrat Jochen Hagt warnt davor, Plastik grundsätzlich zu verteufeln: „Man muss differenzieren zwischen unnötigem Verpackungsmüll und Kunststoffen, die langlebig und nützlich sind, wie etwa in der Autoindustrie.“

Mit Blick auf die zahlreichen kunststoffproduzierenden Unternehmen in Oberberg hofft er auf technische Entwicklungen bei der Wiederverwertung, mahnt aber auch an: „Jeder sollte darüber nachdenken, wie Plastikmüll vermieden werden kann.“

Information in Super- und Wochenmärkten

An Informationsständen vor Super- oder auf Wochenmärkten werden Mitarbeiter der BAV-Abfallberatung in den kommenden Wochen Aufklärungsarbeit leisten und Fragen zum Thema beantworten. „Viele möchten in Sachen Klimaschutz etwas tun, wissen aber nicht wie – dabei wollen wir helfen“, so Lichtinghagen-Wirths.

Darüber hinaus können sich Schüler der Klassen fünf bis neun am Lernort Metabolon in einem neuen Modul über die Themen Plastik, Konsum und Ersatzstoffe informieren und selbst forschen. 30 Sechstklässler der Realschule Gummersbach-Hepel waren die ersten, die bei einem der Versuche im Schülerlabor Mikroplastikpartikel aus Duschgel filterten.

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Für Melina und Lena (beide 11) war danach klar: „Wir werden jetzt versuchen, nur noch Produkte zu kaufen, in denen kein Plastik ist“. Professor Astrid Rehorek von der Technischen Hochschule hat die Versuche zusammen mit Studenten im Rahmen der Forschungsgemeinschaft für den Projektstandort Metabolon ausgearbeitet: „Die Möglichkeit, unsere Forschungsergebnisse in vereinfachter Form an Schüler weiterzugeben, macht den Standort hier einzigartig“.

Die Versuche hätten zum Ziel, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Dabei gehe es sowohl darum, Mikroplastikpartikel zu erkennen, als auch über Vermeidung und Ersatz nachzudenken. Das Interesse von Schulen und Lehrern an dem Projekt sei groß.