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Olympia-Rallye nach MünchenOberberger meistern Plattfuß in Untereschbach

Lesezeit 3 Minuten
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Wolfgang Börsch und Jürgen Kohlmann beim Stopp in Meinerzhagen.

Oberberg/Lindlar – Noch waren sie auf dem Heimweg, blickten auf sechs erfüllte Tage Olympia-Rallye zurück, da wünschten sich Fahrer Wolfgang Börsch (Lindlar) und Beifahrer Jürgen Kohlmann (Nümbrecht) schon eine Neuauflage. Und das, obwohl die Legenden-Fahrt schon in Overath beinahe ein Ende genommen hätte.

„Wenn es so etwas wieder gäbe, wäre ich dabei“, sagt Börsch. Wie vor 50 Jahren zu den Olympischen Spielen 1972 führte das Revival in sechs Etappen von Kiel nach München.

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Ersatzfahrzeug nach einer Panne in Overath-Untereschbach.

Auf Rang 30 der Gesamtwertung fuhren Börsch/Kohlmann am Samstag in der Motorworld in München über die Ziellinie.

In der Klasse vier (Oldtimer Baujahr 1973 bis 1990) bedeutete das Rang acht. Auf Platz fünf in der 50 Teams starken Klasse platzierten sich Rolf Droste (Schalksmühle) und Stefan Kunze (Herdecke) von der Renngemeinschaft Oberberg in ihrem BMW M3.

Börsch und Kohlmann hatten am selben Tag Glück im Unglück. Sie waren in einem Mustang, Baujahr 1966, in Kiel an den Start gegangen und frohen Mutes am Mittwoch durchs Oberbergische gefahren. Sie hatten alle Gleichmäßigkeitsprüfungen absolviert, als nahe Overath-Untereschbach ein Reifen platzte.

200 Oldtimer starten in Kiel

„Der zweite Reifen war ebenfalls kurz davor“, berichtet Kohlmann. An ein Weiterfahren war nicht zu denken. Da kam das Glück ins Spiel.

Börsch hatte in seiner Garage in Lindlar noch einen Mercedes 190 Evo 2 stehen. „Der Mercedes war in der Vorbereitung als Backup gedacht, falls es mit dem Mustang nicht klappen sollte“, sagt Kohlmann.

Wagenwechsel kurz vor Köln

Dass der Reifenplatzer strategisch so günstig passierte, damit sei nicht zu rechnen gewesen. „Wenn es irgendwo anders passiert wäre, wäre Schluss für uns gewesen“, führt der Nümbrechter weiter aus.

So wurde am Etappenziel in Köln angerufen und der Wagenwechsel gemeldet. „Wir sind abends noch pünktlich ins Ziel gekommen.“

Entsprechend des späteren Baujahrs wurden sie mit dem Mercedes in eine andere Startklasse gestuft. „Wir waren nicht die einzigen, die ihr Auto tauschen mussten“, sagt der Nümbrechter, dass es bei einer solchen Mammutveranstaltung dazugehöre.

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An Bord: Pilot Börsch mit Beifahrer Kohlmann.

Knapp 200 Autos hatten die Fahrt in Kiel in Angriff genommen. Am nächsten Tag stand mit den knapp 450 Kilometern von Köln nach Speyer die schwerste Etappe auf dem Programm.

Dabei galt es, Teilstücke von 45 Kilometern auf die Sekunde genau in einem vorgegebenen Durchschnitt zu absolvieren. Einmal anhalten, um sich zu orientieren und der Schnitt ist kaputt.

Station im Porsche-Entwicklungszentrum

Es stand aber auch ein Höhepunkt an, als eine Prüfung im Porsche-Entwicklungszentrum gefahren wurde. „Wir waren die erste Veranstaltung überhaupt, die jemals aufs Gelände durfte“, erzählt der Nümbrechter. Die Art der Veranstaltung und die Organisation seien spitze gewesen. Dazu gehörte später auch eine Prüfung auf der Sandbahn, wo sonst Speedway gefahren wird, und beim Galaabend die Anwesenheit von Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier.

Legende Walter Röhrl fuhr auch mit

Seit Kiel mit im Feld waren Rallye-Legende Walter Röhrl und die Söhne des im vergangenen Jahr verstorbenen Hannu Mikkola. Röhrl schwärmte auch auf seiner Facebook-Seite von der Fahrt und den Erinnerungen und teilte Fotos von 1972.

Wolfgang Börsch schwärmt auch nach 4000 Kilometern am Steuer , die er von und nach Lindlar in der Woche zurückgelegt hat, vor allem von den vielen Zuschauern am Straßenrand, die den Teams zujubelten.

„Ein ganzer Tisch hielt ein Schild hoch mit der Aufforderung einmal hupen, ein Schluck“, erinnert sich der Lindlarer lachend an besondere Begegnungen. Diese gab es nicht nur am Rand, sondern auch im Fahrerfeld.

„Es war eine einmalige Geschichte und eine sehr tolle Veranstaltung“, schließt Kohlmann.

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Börsch fügt hinzu, dass es eine außergewöhnliche Erfahrung gewesen sei. In dieser Form und mit diesem Aufwand werde es sie wohl nicht mehr geben. Wie viel er in den vergangenen Tagen geschwitzt hat, wollte Kohlmann am Sonntagnachmittag direkt testen: „Erst geht es auf die Waage, dann in den Pool.“