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Energiewende in OberbantenbergWiehler Unternehmer geht beim Wohnungsbau neue Wege

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Ulrich Pflitsch und Architektin Anke Lilly Bonfanti schauen sich den Baufortschritt in Oberbantenberg an.

Oberbantenberg – Im Wiehler Ortsteil Oberbantenberg entstehen aktuell zwei Fünffamilienhäuser im sogenannten „Effizienshaus 40+“-Standard. Bauherr im Plutenhöfchen ist der Wiehler Unternehmer Ulrich Pflitsch. Für Planung und die Architektur zeichnet das Büro Bonfanti-Architekten aus Wiehl-Weiershagen verantwortlich.

Bei der Realisierung des Vorhabens war Pflitsch vor allem das Thema Energiewende ein Anliegen, dem er besonders hohe Aufmerksamkeit schenkte: „Alle reden davon, wir haben umgesetzt, was möglich ist. Und das nicht im Eigenheim- sondern im Mietwohnungsbau, was in dieser Ausprägung einmalig ist in der Region“, sagt der Unternehmer, der lange Jahre einer der Eigentümer der Firma Berster Bau gewesen ist und somit vom Fach kommt.

Kölner Energieversorger Einhundert Energie mit im Boot

Die hoch wärmegedämmten Gebäude werden mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt und gekühlt. Die Lüftung erfolgt über eine zentrale Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Gemäß den Vorgaben der KFW wird das Gebäude mit einer Photovoltaikanlage und Stromspeicher ausgestattet. Laut Pflitsch wird so die Idee von einem Null-Energie-Haus zu mehr als 85 Prozent erreicht. In die Zukunft gerichtet sind auch die Carports zwischen den beiden Gebäuderiegeln: Die Stellplätze sind mit Lademöglichkeiten für E-Autos ausgestattet.

Zwischen den beiden Gebäuden steht ein Carport (r.) für die Mieter der insgesamt zehn Wohnungen.

Neuland betritt Pflitsch auch dadurch, dass er in seinem Mietobjekt mit Solarstrom arbeitet, der an seine Mieter weitergegeben wird. Weil solche Mieterstrommodelle auch rechtlich recht komplex sind, hat der Unternehmer den Kölner Energieversorger Einhundert Energie, als Spezialist für Mieter von Mehrparteiengebäuden mit Photovoltaikanlagen, mit ins Boot geholt. Im konkreten Fall pachtet Einhundert Energie Pflitschs Anlage und verkauft den Strom an dessen Mieter weiter. Sollte der vor Ort erzeugte Strom nicht reichen, wird aus dem öffentlichen Netz Strom hinzu gekauft.

Sichtbeton mit Holzfassade

Mit ihrem Satteldach passen sich die beiden Neubauten städtebaulich und in der Bauform an die Satteldachriegel der bestehenden Gebäude an. „Und durch die geringe Bauhöhe wird den Bewohnern der weiter oben liegenden Häusern der Talblick nicht verstellt“, sagt Pflitsch.

Ungewöhnlich ist derweil der Materialmix der Fassade. Sichtbeton gemischt mit Holzfassaden, Holzfenstern und -türen sorgen für eine außergewöhnliche Fassade, wie Architektin Anke Lilly Bonfanti sagt. Damit setzt sich der Neubau in Architektur und Material von der umgebenden Bebauung deutlich ab. „Entweder einem gefällt das oder eben nicht“, kommentiert Pflitsch die Materialwahl.

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Alle Wohnungen sind barrierefrei, je eine Wohnung im talseitigen Geschoss ist rollstuhlgerecht. Und auf einem Niveau mit dem Carport. Die Zufahrt der Gebäude erfolgt über einen unteren und einen oberen Zufahrtsweg. Inzwischen sind die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, dass Pflitsch in Kürze mit dem Bezug der zehn Wohnungen mit einer Größe von 60 bis 120 Quadratmetern rechnet. Der überwiegende Teil davon ist bereits vermietet.