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Oberwiehler Firma ausgezeichnetGutes Zeugnis für den Ausbilder

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Stolz auf die Azubis: Nicole Jordy überreichte Esatec-Chef Andreas Schmidt das Ausbildungszertifikat.

Oberwiehl – Die Steuerungsmodule auf dem Tisch sind ein Auftrag der Gummersbacher Kranfirma Abus. Andere Bauteile aus dem Hause Esatec werden bis nach Indien verschifft. Derzeit ist die Auftragslage coronabedingt etwas mau. Aber deshalb weniger ausbilden? Kommt für Andreas Schmidt nicht in Frage.

Vier seiner zehn Mitarbeiter sind Lehrlinge. Doch noch mehr als die hohe Azubiquote hat deren intensive Betreuung bei der Agentur für Arbeit so großen Anklang gefunden, dass sie das Oberwiehler Unternehmen „für herausragendes Engagement in der Ausbildung“ mit ihrem Zertifikat für Nachwuchsförderung ausgezeichnet hat. Die Urkunde werde alljährlich nur einem einzigen oberbergischen Ausbilder verliehen, betonte Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.

Auch vermeintlich schwächere Jugendliche bekommen eine Chance

Esatec achte bei der Einstellung nicht nur auf gute Schulnoten, sondern gebe auch vermeintlich schwächeren Jugendlichen eine Chance, heißt es in der Begründung. „Sie sehen sich den einzelnen Menschen an und schauen, ob er in den Betrieb passt“, lobte Jordy. „Jeder bekommt die Unterstützung, die er braucht.“ Das Zertifikat möge dem Betrieb helfen, als Ausbilder bekannt zu werden.

Esatec wurde 1986 als Ingenieurbüro gegründet. Die Firma ist seit 2015 im alten Müllenschläder-Komplex an der Soelsiefener Straße in Oberwiehl ansässig und unterstützt Unternehmen bei der Automatisierung, dazu gehört auch die Modernisierung bestehender Maschinen. Ein Schwerpunkt liegt auf Schneid- und Wickelanlagen der Verpackungsindustrie.

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Das Arbeitsklima bei Esatec wirkt locker und familiär, und das nicht nur, weil neben Jana Amann, Elias Bese und Eugen Wink mit Tobias Schmidt auch der Sohn des Chefs eine Ausbildung zum Elektriker für Betriebstechnik absolviert. Geschäftsführer Schmidt nimmt die Azubis früh in die Verantwortung, von einer praxisfernen Ausbildung in der Lehrwerkstatt hält er wenig. „Mit ist es wichtig, dass die jungen Leute hinter der Arbeit stehen und Spaß haben. Der Beruf sollte ihnen zur Berufung werden. Was ich nicht leiden kann, ist Gleichgültigkeit.“

Oberberg: Noch zahlreiche unbesetzte Lehrstellen

Andreas Schmidt ist besonders stolz darauf, dass er eine Frau ausbildet. Jana Amann erinnert sich noch gut daran, wie freundlich sie bei Esatec aufgenommen wurde: „Bei anderen Betrieben hat man mir im Vorstellungsgespräch gesagt: Eine junge Frau hat in diesem Beruf nichts zu suchen.“

Nach der Übergabe des Zertifikats wies Arbeitsagenturchefin Jordy darauf hin, dass es noch eine ganze Reihe von Lehrstellen in Oberberg gebe, die sofort besetzt werden können, wenn sich ein geeigneter Bewerber findet: „Die Ausbildung ist ein solider Start in den Beruf.“