Unfallhäufungspunkt am OhlerhammerKreisverkehr in Oberwiehl ist beschlossene Sache
Oberwiehl – Um den Unfallhäufungspunkt am Ohlerhammer zu entschärfen, wird die Stadt Wiehl an der Einmündung der Oberwiehler Straße einen Kreisverkehrsplatz anlegen. Dafür hat sich der Bauausschuss des Stadtrats jetzt mit knapper Mehrheit ausgesprochen. Der Ausschuss folgte einer Empfehlung der Stadtverwaltung und verwarf einen konkurrierenden Entwurf der Oberwiehler Stadtverordneten Udo Kolpe, Holger Schmidt (beide SPD) und Udo Dabringhausen (CDU). Deren Konzept wäre wahrscheinlich deutlich billiger gewesen, erfüllt nach Auffassung der Unfallkommission aber nicht den Zweck, die Verkehrsführung deutlich zu verändern.
Die Experten von Polizei und der Straßenverkehrsbehörden, die in der Kommission solche Problemstellen prüfen, halten einen Kreisverkehr für sinnvoll, dessen Mittelinsel überfahrbar für Busse und Lastzüge ist. Dieser soll einen Außendurchmesser von nur 20 Metern haben, sodass man auf den Bau von Stützwänden verzichten kann und kein Grunderwerb erfolgen muss.
Feuerwehr hätte bei Dauerampel Probleme
Unterm Strich stünden geschätzte Kosten von 241 000 Euro, während eine größere Variante mit 445 000 Euro zu Buche schlagen würde. Derzeit gibt es an der Stelle eine provisorische Ampel. Gegen eine Dauerampel spricht, dass die Feuerwehr dadurch auf spürbar schlechtere Ausrückzeiten von der Feuerwache am Standort Bremigswiese kommt. Die Beschlüsse der Unfallkommission wurden jeweils einvernehmlich gefasst. Die Stadt Wiehl ist hieran gebunden und zu einer schnellstmöglichen Umsetzung verpflichtet.
Und der Vorschlag der Oberwiehler Ratsmitglieder? Diese wollten die ursprüngliche Vorfahrtsregelung beibehalten, aber ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern ausweisen und verkehrsberuhigende Installationen einbauen. Die Kritik der Kommission: In dieser Variante würden die „kritischen Fahrbeziehungen“ nicht maßgeblich reduziert, weil sich der Abbiegevorgang nicht ändert.
Keine Zustimmung von CDU-Vertretern
Während sich Holger Schmidt und seine SPD-Fraktion schließlich mit dem Kreisverkehr anfreunden konnten, wetterte Udo Dabringhausen dagegen und versagte am Ende zusammen mit den übrigen CDU-Vertretern seine Zustimmung. „Hier wird Steuergeld verschwendet“, kritisierte Dabringhausen. Da wäre es doch sinnvoller, an der Einmündung der Oberwiehler Straße auf die Umgehungsstraße (L 336) einen Kreisverkehr zu bauen. Dafür liegen zwar ausformulierte Planungen vor. Wie der städtische Fachbereichsleiter Pascal Hilgenberg mitteilte, fehlt es aber an einer Unfallhäufigkeit, die den Landesbetrieb veranlassen würde, auf der Umgehungsstraße zu investieren.
Anders am Ohlerhammer: Der Knotenpunkt wurde erstmals im Jahr 2017 (vier Unfälle gleicher Ursache) sowie erneut 2019 (drei Unfälle gleicher Ursache) zum Unfallhäufungspunkt erklärt. Grund für die Unfälle war die Missachtung der Vorfahrtsregelung. Hierbei erlitten sechs Personen leichte und zwei Personen schwere Verletzungen, berichtet die Stadtverwaltung.
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Bürgermeister Ulrich Stücker warb für den Vorschlag der Kommission: „Wir haben die Variante der Oberwiehler Ratsmitglieder ernsthaft eingebracht, aber sie ist abgelehnt worden. Ich habe keinen Zweifel an der Professionalität der Experten.“