Corona-MaßnahmenWiehl verzichtet auf weitere Luftfilter für die Schulen
Wiehl – Die Stadt Wiehl verzichtet auf eine weitere Ausstattung ihrer Schulen mit Luftfiltergeräten. Es bleibt bei den 36 Kleinanlagen, für die im Rahmen eines Testlaufs immerhin 30 000 Euro investiert wurden. Ausschlaggebend für die Entscheidung, die nun im Bauausschuss des Stadtrats fiel, war die sehr schwache Resonanz der Lehrkräfte auf eine Umfrage zu ihren Erfahrungen mit den Testgeräten.
Die Luftfilter sollen Corona-Ansteckungen der Schulkinder verhindern helfen. Auf eine vom städtischen Umweltbeauftragten Torsten Richling initiierte Online-Umfrage reagierten nur 28 Teilnehmer, die Hausmeister mitgezählt, obwohl rund 300 Wiehler Lehrer aufgerufen worden waren, von ihren Erfahrungen mit den Luftfiltern zu berichten. Aus der TOB-Sekundarschule gab es sieben, aus dem Gymnasium lediglich drei Rückmeldungen. Viele von diesen ist zu entnehmen, dass die Lehrer den Filter wegen des störenden Geräuschs auf Stufe 1 laufen ließen, obwohl er erst auf Stufe 2 eine ausreichende Wirkung entfaltet. Die Hälfte der Teilnehmer sprach sich gegen die Geräte aus.
Stattdessen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Torsten Richling führte im Ausschuss aus, dass diese Ergebnis nicht als repräsentativ gewertet werden können. Ein Schluss sei aber zulässig: „Wenn es für die Lehrer ein wichtiges Thema wäre, hätten wir mehr Rückmeldungen bekommen.“ Er habe die Schulleitungen mehrmals an die Umfrage erinnert.Nicht nur für Thomas Seimen (CDU) war das Thema damit erledigt. Der Stadtverordnete fürchtet ohnehin, dass Luftfilter vor allem dazu führen, dass die Lehrer auf das erforderliche Lüften verzichten.
„Diese Geräte sind in einem Jahr Edelschrott“, warnte Seimen. Sinnvoller sei es, in den Schulen schrittweise Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zu installieren. Dieser Einschätzung stimmte schließlich auch Bernd Teuber (SPD) zu, der sich bisher vehement für die Luftfilter eingesetzt hatte.Bürgermeister Ulrich Stücker berichtete von einer Information der Landesregierung, laut der die Anschaffung von CO2-Messgeräten gefördert wird, die anzeigen, wann die Fenster geöffnet werden müssen. Diese Politik bestätige das Vorgehen der Stadt Wiehl, stellte Stücker zufrieden fest. „Diese Geräte haben wir bereits.“
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Mobile Filter würden weiterhin nur für die Klassenräume finanziell unterstützt, in denen das obligatorische Lüften nicht möglich ist. Das einzig wirksame Mittel gegen eine Virusbelastung der Klassenzimmerluft bleibt also das offene Fenster. Ein Problem bleibe dabei ungelöst, merkte der Bürgermeister an: „Zugleich sollen wir Energie sparen.“