„Osternacht to go“Holpe-Morsbacher Kirchen mit besonderen Oster-Aktionen
Holpe – „Es war herrlich, den Ostersonntag mit Vogelgezwitscher erwachen zu sehen“, schwärmt Martina Amon. Schon auf dem Weg nach Holpe sei vor ihrem Auto ein Osterhase über die Straße gehoppelt. Gemeinsam mit einigen Mitgliedern der Evangelischen Kirchengemeinde Holpe-Morsbach hat sie schon um 6 Uhr am Morgen zwischen Kirche und Gemeindehaus einen Tisch geschmückt, auf dem die Tüten mit der „Osternacht to go“ übergeben werden.
In gewöhnlichen Jahren beginnt um die gleiche Zeit die traditionelle Osternacht mit anschließendem Frühstück. Gemeindereferentin Karin Thomas erzählt, dass dieselbe Aktion auch am Morsbacher Gemeindezentrum stattfindet und Pfarrerin Silke Molnár derweil mit ein paar Bläsern zu den Altenheimen in der Gemeinde unterwegs ist, um auch den Senioren den Ostersegen zu bringen.
Ostersegen mit Abstand
Kurz nach halb sieben erscheinen die ersten der rund 20 angemeldeten Besucher und werden mit einem herzlichen „Frohe Ostern! Der Herr ist auferstanden!“ begrüßt. Nach dem Ostersegen in gebührendem Abstand darf eine der Tüten mitgenommen werden, die mit besinnlich-freudigen Ostertexten, einer Osterkerze und einem kleinen Frühstück gefüllt ist.
Etwa eine Stunde später kommt ein Ehepaar aus Alzen, das rund zwei Stunden nach Holpe gepilgert ist – so wie die beiden auch in gewöhnlichen Jahren zur Osternacht wandern. Gestärkt mit dem kleinen Frühstück auf einer Bank neben dem Gemeindehaus, machen sich die beiden wieder auf den Rückweg.
Zyklus aus der Natur
Zeitgleich mit dem Ende der Aktion gegen 9 Uhr laufen in der katholischen Kirche Holpes bereits die Vorbereitungen für die Festmesse, musikalisch gestaltet von Dr. Dirk van Betteray, Kirchenmusiker des Seelsorgebereichs, an der Klais-Orgel und einigen Mitgliedern des Kirchenchores Cäcilia Holpe. Bei der „Windhaager Messe“ von Anton Bruckner gehen besonders das „Sanctus“ und das „Agnus Dei“ tief unter die Haut. „Ich wage zu hoffen, im kommenden Jahr Ostern wieder in voller Stärke feiern zu können“, sagt Pfarrer Tobias Zöller zu den Gläubigen im nur spärlich besetzten Gotteshaus.
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Als „Frucht dieser Zeit“ würdigte er in seiner Predigt die Arbeiten der Holper Künstlerin Ursula Groten aus farbigen Naturmaterialien, die den Kirchraum noch bis zum kommenden Sonntag, 11. April, schmücken.
„Hoffnung – Vielfalt – Lobpreis der Natur“ nennt die Malerin ihren im vergangenen Herbst entstandenen Zyklus aus Assemblagen, dessen Ausdruck sich von einer wabenartigen Corona-Isolation hin zu einer quirligen Vernetzung entwickelt: „Ich habe versucht, der Natur so nahe wie möglich zu kommen – sie wurde meine Partnerin.“