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Premiere am 17. MärzMorsbach hat wieder einen Markt

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Die Bronzeschweine auf dem Rathausvorplatz erinnern an die Tradition des einstigen Viehmarktes. Pate für die Skulpturen standen die Schweine, die Ende der 1920er vor dem ehemaligen Hotel Brück auf der Waage standen.

Morsbach – Frisches aus der Region, das ist zu haben am Mittwoch, 17. März, vor den Türen des Morsbacher Rathauses auf dem Milly-la-Forêt-Platz. Denn dort gibt es nach 16 Jahre langer Pause wieder einen Wochenmarkt. Zur Premiere reisen erst mal nur fünf Händler mit Waren allein für den täglichen Bedarf an – der Corona-Pandemie ist’s geschuldet.

Die Pläne, einen Markt in der Ortsmitte zu etablieren, hatte Bürgermeister Jörg Bukowski bereits vor mehr als einem Jahr, als die Sanierung und der Umbau des Platzes begannen. Fertig geworden ist der Platz im Sommer vergangenen Jahres. Und jetzt kommt der Markt – und Bukowski freut sich, dass es nun losgeht: „Für unsere Gemeinde ist das ein wichtiges Angebot.“ Dabei kann Morsbach dann sogar mit zwei Wochenmärkten aufwarten – in der Ortschaft Holpe gibt es nämlich auch einen.

Die Bronzeschweine auf dem Rathausvorplatz erinnern an die Tradition des einstigen Viehmarktes. Pate für die Skulpturen standen die Schweine, die Ende der 1920er vor dem ehemaligen Hotel Brück auf der Waage standen.

Und dort hat sich die Gemeinde als Ausrichter Hilfe beim örtlichen Heimatverein geholt: Denn der stellt den Markt auf dem Fritz-Wingen-Platz seit April 2015 auf die Beine und übernimmt nun in Morsbach die Organisation des neuen Marktes. „Darin sehen wir keine Konkurrenz, sondern eine sehr gute Ergänzung“, findet Vereinsmitglied und Marktbeschicker Tobias Syrek. Konkurrenz mache allein der Vieh- und Krammarkt in Waldbröl, doch seien die Morsbacher Märkte wesentlich gemütlicher und auch regionaler.

Markt ging die Puste aus

Und die haben in Oberbergs kleinster Gemeinde eine lange Tradition, das hat der Heimatforscher Christoph Buchen herausgefunden: „Bereits 1817 gab es Krammärkte in Morsbach und Holpe.“ 1866 sei ein Viehmarkt in Morsbach hinzugekommen. Buchen nennt Zahlen: „1896 trieb man zum Beispiel dort 70 bis 80 Stück Rindvieh und zehn bis 15 Schweine auf.“

Das Foto von 1983 zeigt den damals gut besuchten Wochenmarkt auf dem Rathausplatz.

1914 aber setzte die Maul- und Klauenseuche den Märkten ein Ende. Versuche in späteren Jahren, diese wiederzubeleben, scheiterten. „Vielleicht war die Konkurrenz in Waldbröl zu groß?“, überlegt Heimatkundler Buchen.

In den 1930er Jahren verkauften Händler per Handschlag ihre Tiere.

Fünf Jahrzehnte lang wurden die anderen Märkte am „alten Gefängnis auf der Bitze“ in Morsbach abgehalten. Buchen: „Vor dem ehemaligen Hotel Brück befand sich in unmittelbarer Nähe des Marktes eine große Waage, auf der das Vieh gewogen wurde.“ Die Bronzeschweine auf dem Milly-la-Forêt-Platz am Rathaus zeugen heute von diesen Marktabläufen.

Ende 1983 etablierte sich dort nach langer Pause ein kleiner Wochenmarkt. Als das Rathaus in den Jahren 2001 und 2002 umgebaut wurde, blieb den Beschickern jedoch kein ausreichender Platz, erst 2003 kehrten sie dorthin zurück – allerdings nur bis 2005, dann ging dem Markt die Puste aus.

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2021 gibt’s einen neuen Anlauf: Immer mittwochs von 8 bis 14.30 Uhr sind die Stände geöffnet. Im Sortiment sind dort bei der Premiere in dieser Woche Obst und Gemüse, Blumen, Fisch, Eier, Käse aus der Region und aus Frankreich, Imbisssnacks und vieles mehr. Das Tragen einer Schutzmaske ist auf dem Platz ebenso Pflicht wie das Abstandhalten. Desinfektionsstände würden aufgestellt, teilt die Gemeinde mit.