Parken in EngelskirchenBauausschuss hat über Parkgebühren im Ortskern abgestimmt
Engelskirchen – Der Bau- und Infrastrukturausschusses hat darüber angestimmt, ob das Parken im Ortskern von Engelskirchen künftig etwas kosten soll. Die recht eindeutige Entscheidung kommt Autofahrern entgegen.
Wir die Gemeinde Engelskirchen Autofahrer, die im Ortskern parken, künftig zur Kasse bitten? Nein. Parkscheibe statt kostenpflichtigem Parkschein lautet das Motto. So soll es der Rat auf Empfehlung des Bau- und Infrastrukturausschusses in seiner nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch beschließen. Die Empfehlung fiel recht einhellig aus, nur die drei Vertreter der Grünen stimmten dagegen.
Neue Ladesäulen für Elektrofahrzeuge in Engelskirchen geplant
Schon länger wurde in der Politik über die Zukunft des Parkens und der Mobilität diskutiert. Alternative Fortbewegung neben dem Pkw soll nun mehr Platz bekommen.
Der Plan umfasst Parkplätze für Kurzzeitparker, vier Ladesäulen für Elektrofahrzeuge (mit der Option auf das Aufstellen zusätzlicher Säulen in Zukunft), Park-and-Ride-Parkplätze für Pendler, Behindertenparkplätze, Mutter-Kind-Parkplätze, Mietparkplätze, aber auch Stellplätze für Taxis.
Dazu kommen Gelegenheiten zum Anschließen von Fahrrädern und eine richtige Fahrradabstellanlage mit Radparkplätzen, Platz für Leihräder, Ladestationen für Elektroräder sowie einem Verkaufsautomaten für Fahrradteile und -zubehör samt Luftstation. Und das alles im Bereich des Bahnhofes mit Bushaltestelle vor der Tür.
Dass sie diese Empfehlung an den Rat so nicht teilen, machten die Grünen vor der Abstimmung klar. Ausschussmitglied Christoph Glaß begründete das mit der nicht vorgesehenen Bewirtschaftung des Parkraums. Dem widersprach Fachbereichsleiter Norbert Hamm: „Natürlich wollen wir die Parkplätze bewirtschaften, aber nicht so, wie Sie das wollen, sondern mit der Parkscheibe.“
Geschäfte in Engelskirchen profitieren von kostenfreiem Parkangebot
Reinhold Müller (FDP) begrüßte ausdrücklich, dass das Parken im Ortskern kostenlos bleiben soll, denn davon würden letztlich die Geschäfte im Ort profitieren. „Der Einzelhandel hat es momentan ohnehin nicht leicht.“ Alexander Mühlmann (CDU) ergänzte, dass das Einführen von Parkgebühren den Engelskirchener Einzelhandel gegenüber benachbarten Kommunen benachteiligen würde.
Dawn Stiefelhagen (SPD) warf den Grünen vor, deren Vorstellung von Parkraumbewirtschaftung laufe einzig darauf hinaus, Autos zu verbannen. „Aber niemand fährt mit drei Kindern mit Fahrrädern in den Ort. So, wie es jetzt ist – ohne Parkgebühren –funktioniert es doch sehr gut.“ Dem entgegnete Christoph Glaß, die Grünen seien keineswegs generell gegen Pkw-Parkplätze: „Die muss es geben, aber nicht kostenlos.“
Parkplätze würden eine riesige öffentliche Fläche verbrauchen, die auch Kosten verursache. Alexander Mühlmann erinnerte daran, dass eine Bewirtschaftung mit Parkschein-Automaten durch einen kommerziellen Unternehmer der Gemeinde finanziell nichts bringe.
Parkplatzbau in Engelskirchen kostet rund 2,5 Millionen Euro
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich nach Kostenschätzung auf rund 2,46 Millionen Euro. Davon sind nach Aussage der Gemeindeverwaltung etwa 1,5 Millionen Euro förderfähig. Bei einer möglichen Förderquote in Höhe von 80 Prozent könne von einer Förderung von etwa 1,22 Millionen Euro ausgegangen werden, hat die Verwaltung errechnet.
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Der entsprechende Förderantrag sei bereits an den Nahverkehr Rheinland (NVR) als Fördergeber gestellt, die Bezirksregierung Köln habe den Antrag parallel erhalten. Das dort zuständige Dezernat werde prüfen, ob noch weitergehende Förderungen möglich sind. Der verbleibende Eigenanteil der Gemeinde Engelskirchen ist im Haushaltsplan berücksichtigt.