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Per SatzungGrüne wollen Bäume in Lindlar schützen

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BaumSymbol

Die Grünen wollen Bäume in Lindlar schützen.

Lindlar – Die Bedeutung der Bäume für das Klima sei unbestritten, deshalb sollte die Gemeinde nach dem Vorbild von Bergisch Gladbach eine Baumschutzsatzung beschließen. Das hatten die Grünen im neuen Ausschuss für Klima- und Umweltschutz gefordert. Geschützt werden sollen Bäume mit einem Stammumfang von mindestens einem Meter, die in Bebauungsbereichen stehen.

Auch wenn alle Fraktionen die Bedeutung von Bäumen für den Klimaschutz betonten, so wurde über den Sinn einer Satzung kontrovers diskutiert. Armin Brückmann gab zu bedenken, dass man die Frage nach Kosten und Nutzen stellen müsse. Es gehe um ein Eingreifen in den privaten Raum, zudem müsse die Einhaltung einer solchen Satzung auch überwacht werden.

Baumkontrolleure sollen eingeladen werden

Dazu werde ein Baumkataster benötigt, dass es für den öffentlichen Raum gebe, nicht aber für den privaten. Zudem sei die Frage, wer hafte, wenn ein Baum aufgrund der Satzung nicht gefällt werden dürfe, aber dann Schäden verursache. Er schlug vor, Baumkontrolleure des Bauhofs einzuladen und nach deren Bericht zu überlegen, ob die Gemeinde eine Baumschutzsatzung brauche, oder ob es man das Ziel auch über Baurecht erreichen können.

Für die Verwaltung gab Petric Newrzella zu bedenken, dass es zwar einfach sei eine solche Satzung zu erlassen, aber etwas anderes sie zu leben. Der Aufwand, der damit verbunden sei, dürfe nicht außer Acht gelassen werden.

Haftung muss geklärt sein

Den Aspekt der Haftung thematisierte auch Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Die Haftungsfragen müssten schon geklärt sein. Wenn jemand auf seinem privaten Grundstück einen Baum fällen wolle, weil er glaube, dass er nicht sicher sei und die Gemeinde sage, er muss stehen bleiben, dann sind wir in der Pflicht, wenn etwas passiert. „Wir greifen in den privaten Bereich ein, hier gibt es Risiken, das muss geklärt werden“, sagt er.

Er glaube nicht, dass Lindlar ein Problem mit dem Fällen von Bäumen auf den privaten Fläche habe, so Ulrich Köln für die SPD. Es gebe eher ein Problem mit den Wäldern ringsum. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sehe die SPD kritisch und von daher auch keine Notwendigkeiten für eine Satzung. Eine andere Meinung vertrat die FDP. Der Überwachungs- und Kontrollaufwand sei kein Grund gegen eine Baumschutzsatzung. Sie sei ein wichtiges und überfälliges Signal, so Rosi Wendeler.

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Baumschutzsatzungen hätten sich bewährt, um schützenswerte Bäume zu erhalten, so Florian Schöllnhammer von der Grünen. Der Ausschuss sollte jemanden einladen der schon Erfahrung mit einer Baumschutzsatzung habe. Dem Vorschlag folgte der Ausschuss und vertagte die Entscheidung.