„Die Situation ist brenzlig“Wiehler Förderschulen leiden an Platznot
Wiehl-Oberbantenberg – Die Situation für die Schülerinnen und Schüler der Helen-Keller-Schule, der Förderschule des Oberbergischen Kreises in Wiehl-Oberbantenberg, wird immer beengter. Grund sind die in den vergangenen Jahren stetig angestiegenen Schülerzahlen. Waren es im Jahr 2016 noch 141 Schüler in 13 Klassen, so wurden im vergangenen Jahr bereits 176 Schulbesucher in 16 Klassen unterrichtet.
Beim Neubau im Jahr 1994 war die Helen-Keller-Schule, wie Schuldezernentin Birgit Hähn im Kreisschulausschuss berichtete, für gerade einmal 110 Schülerinnen und Schüler in elf Klassen konzipiert: neun Klassen und zwei Berufspraxisstufen. Nachdem über längere Zeit bereits die Beschulung von 13 Klassen notwendig war, musste ab dem Schuljahr 2018/2019 eine 14. Klasse eingerichtet werden.
16 Klassen werden unterrichtet
Seit dem Schuljahr 2020/2021 werden insgesamt 16 Klassen beschult. „Das führt zu Problemen. Nicht nur die Sanitäreinrichtungen sind hier sehr stark frequentiert, auch die Situation in der Küche ist nicht positiv. Wir haben die Kapazitätsgrenze erreicht und stehen mit der Schulaufsicht in Kontakt“, sagte Hähn, die versicherte, dass der Kreis Lösungen finden werde.
In diesem Zusammenhang stehe man auch mit der benachbarten Hugo-Kükelhaus-Schule bzw. dem Landschaftsverband Rheinland als Schulträger in Kontakt. Denn: „In beiden Schulen ist die Lage brenzlig“, sagt die Schuldezernentin. Die Einrichtung neuer Klassen an der Helen-Keller-Schule konnte nur dadurch ermöglicht werden, dass Differenzierungsräume und eine Trainingswohnung in der Schule aufgegeben und zu Klassenräumen umfunktioniert wurden. Eine Entlastung wurde zuletzt durch die Aufstellung von zwei Containerklassen auf dem Schulgelände erreicht.
Einzugsbereiche wurden neu zugeschnitten
Eine Entlastung der Helen-Keller-Schule wurde im Jahr 2021 bereits dadurch erzielt, dass der Einzugsbereich der Anne-Frank-Schule in Wipperfürth etwas vergrößert wurde. In Oberbantenberg kann die Hugo-Kükelhaus-Schule laut Aussage des Kreises aber keine eigenen Räume für die Helen-Keller- Schule zur Verfügung stellen. Der Landschaftsverband plane selbst einen Anbau für seine Schule.
Der Kreis geht aktuell davon aus, dass die Schülerzahlen mittelfristig in beiden Schulen mindestens stabil bleiben, wenn nicht sogar steigen werden.
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Ausschussvorsitzender Christoph Hastenrath (SPD) wollte von der Verwaltung wissen, was aus den ursprünglich geplanten Erweiterungen der Helen-Keller-Schule in Holzbauweise geworden sei. Hähn erläuterte, dass die dafür angenommenen Schülerzahlen bereits überholt seien.