Glasfaser bis nach MailandBreitbandausbau wird bald in Reichshof fortgesetzt
Reichshof – Nach Gummersbach, Marienheide und Lindlar beginnt der Breitbandausbau im Förderprojekt „Oberberg Kreismitte“ jetzt auch in der Gemeinde Reichshof. Anlässlich des bevorstehenden Baubeginns haben Gemeinde und Deutsche Telekom am Dienstagabend zunächst die Bewohner der Vorwahlbereiche 02261 und 02265 im Kulturforum des Schulzentrums Eckenhagen informiert.
Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies kündigte an, dass bis Juli kommenden Jahres alle 70 bislang noch unterversorgten Ortschaften mit einer Downloadrate von weniger als 30 Megabit pro Sekunde in den Genuss von wenigstens 50 Megabit kommen sollen.
Insgesamt werden 842 Kilometer verlegt
Telekom-Regiomanager Stefan Mysliwitz ergänzte, dass nach Fertigstellung jeder der 13 000 Privathaushalte im gesamten Ausbaugebiet diese Geschwindigkeit erhalten könne, 80 Prozent würden sogar mit 100 Megabit versorgt. 53 Schulen und 330 Gewerbebetriebe erhalten ebenfalls 100 Megabit – allerdings symmetrisch, was bedeutet, dass Up- und Download gleich schnell sind.
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In Abhängigkeit von den jeweiligen Örtlichkeiten wurde in der seit einem Jahr laufenden Detailplanung festgelegt, welche Bereiche zukünftig mit neu zu verlegender Glasfaser und welche über die bisherigen Kupferleitungen, allerdings mit schnellerer Vectoring-Technik, versorgt werden. Mysliwitz kündigte an, dass die Bewohner im Glasfaser-Bereich in den kommenden Tagen angeschrieben würden: Sie sollen für die notwendigen Tiefbauarbeiten auf privatem Grund gestatten. Die Umsetzung sei für die betroffenen Eigentümer durch das Förderprogramm kostenfrei. Außerdem sei der neue Zugang „diskriminierungsfrei“, also nicht an einen Vertrag mit der Telekom gebunden.
Bisheriger Anschluss bleibt erhalten
Der für die Technik zuständige Breitbandbeauftragte Joel-Luka Trawally erklärte, dass auch bei der Verlegung von Glasfaser der bisherige Kupferanschluss erhalten bleibe. Den Kunden stehe frei, welchen Anschluss sie nutzen. Allerdings gebe es dann bei Kupfer keinen Geschwindigkeitszuwachs, da diese Gebiete nicht mit Vectoring ausgerüstet würden. Nach seinen Angaben funktioniere diese Technologie auch bei älteren und dünneren Kabeln mit schlechterer Abschirmung, da die Kabelstrecken durch die Versetzung der Verteilerkästen kürzer würden.
Stefan Syrek, Breitbandkoordinator des Oberbergischen Kreises, gab einen Überblick über den bisherigen Projektverlauf, nach dessen Abschluss im nächsten Jahr 40 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt seien. Dafür würden 842 Kilometer Glasfaser verlegt – einer Strecke von Gummersbach bis Mailand.
Am Ende der Veranstaltung informierten die Telekom-Mitarbeiter die Besucher einzeln über die für ihr Wohnhaus geplante Ausbaustufe. Reichshofs Breitbandkoordinator Jürgen Seynsche teilte mit, dass für die Vorwahlbereiche 02296 und 02297 nach den Sommerferien separate Informationsabende stattfinden werden.