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Goldhochzeit in ReichshofDie Familie der Braut lernte er erst bei der Hochzeit kennen

Lesezeit 3 Minuten

Angelika und Wolfgang Liebsch an ihrem Hochzeitstag

Reichshof-Heidberg – „Dich würde ich sofort heiraten!“, gestand Wolfgang Liebsch der jungen Frau im Herbst 1971, die wie er seit ein paar Wochen eine Schulung in Ostberlin besuchte. „Mach doch“, kam die prompte Antwort von Angelika. Und so schnell wie die jungen Leute sich übers Heiraten einig waren, so zügig ließen sie sich auch trauen.

An Gründonnerstag 1972, dem 30. März, sagten sie am Standesamt in Blankenburg im Harz von Herzen Ja. Nach vor allem für die Zeit Anfang der 1970er Jahre eher unkonventionellen Vorbereitungen: Denn Wolfgang Liebsch war nicht nur zum Aussuchen des Brautkleids mitgekommen, sondern lernte die thüringische Familie seiner Liebsten auch erst am Tag vor der Hochzeit kennen. „Wir mochten uns aber sofort“, erinnert er sich lachend.

Reichshoferin schmunzelt noch heute wegen Hochzeitstag

Das Datum ihrer Heirat lässt Angelika Liebsch übrigens heute noch schmunzeln: „Wir hätten normalerweise freitags geheiratet. Der nächste Tag war aber Karfreitag, das ging also nicht. Und der Samstag war der 1. April. Ich wollte aber für meinen Zukünftigen keinesfalls ein Aprilscherz sein!“

An Gründonnerstag 1972 heirateten Angelika und Wolfgang Liebsch in Blankenburg.

Das Paar bezog eine winzige Wohnung im Haus der Eltern des Bräutigams in Blankenburg. In der Harzer Blütenstadt sollte die Familie viele Jahre bleiben, die Töchter Alexandra und Dana wuchsen dort und im Kleingarten der Familie auf. Ab 1988 kümmerte sich Wolfgang Liebsch um Haus und Garten des Jugendwaldheims Lindenberg in Blankenburg und freute sich mit seiner Frau über viele Stadtkinder, die in der Natur toben und lernen durften.

Angelika Liebsch hat schon mehr als 10.000 Postkarten verschickt

Nach dem Fall der Mauer lebte das Paar endlich seine Reiselust aus. Englisch hatte Angelika Liebsch schon als 15-Jährige in der Abendschule gelernt, Russisch konnten beide und so ging es unter anderem nach Island, Kuba und Bali. Angelika Liebsch sagt: „Ich liebe Inseln. 24 haben wir inzwischen weltweit besucht.“

Die Jubilare

Was macht die Jubilarin aus? „Sie ist der Motor unserer Ehe, ich der Ruhepol. Das hat schon immer gepasst.“

Und was sagt Angelika Liebsch über ihren Mann? „Er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Das funktioniert super mit meiner Energie.“

Welchen Wunsch möchten sie sich noch erfüllen? „Eine Flusskreuzfahrt, um die Schlösser an der Loire zu sehen: Das wäre schön.“ (kpo)

Sie ist es auch, die heute via „Postcrossing“ Karten von Menschen aus 86 Ländern erhält und selbst schon mehr als 10.000 Postkarten verschickte. Drei herzliche Brieffreundschaften sind auf diesem Weg entstanden. Halbe Sachen machen die Jubilare halt nicht – darum wurden sie, noch in Blankenburg, auch mehrfach fürs jahrelange Blutspenden geehrt.

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Seit dem Jahr 2019 wohnt das Paar nun in Reichshof. Tochter Dana, schon länger heimisch in Heidberg, wollte ihre Eltern näher bei sich haben. „Es war der richtige Schritt. Denn wir haben hier unsere Familie und guten Kontakt zu den Nachbarn“, sind die Jubilare überzeugt.