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SchneefälleSteckengebliebene Lkw und ausfallende Busse – Noch kein Liftbetrieb in Reichshof

Lesezeit 3 Minuten
Nichts geht mehr: Wie hier auf der Straße Wolfschlade in Lindlar blieben viele Lkw an den Steigungen hängen.

Nichts geht mehr: Wie hier auf der Straße Wolfschlade in Lindlar blieben viele Lkw an den Steigungen hängen.

Bis in den Montagnachmittag zählt die Polizei 37 Unfälle im Kreisgebiet. In Bielstein wurden zwei Personen verletzt.

Kräftige Schneefälle haben Autofahrer am Montag ins Rutschen gebracht. Bis Montagnachmittag, 15 Uhr, zählte die Polizei 37 Unfälle. In den allermeisten Fällen blieb es bei Blechschäden. Bei einem Alleinunfall in Wiehl-Bielstein wurden zwei Personen leicht verletzt. Zunächst konzentrierten sich die Karambolagen eher auf den Südkreis. So landeten in Reichshof und Morsbach Autos im Straßengraben. Im Lauf des Vormittags krachte es dann auch verstärkt in der Kreismitte und im Kreisnorden.

Die Winterdienste der Kommunen waren im Dauereinsatz. Doch ihre Arbeit gestaltet sich schwierig – denn wo gerade erst geräumt worden ist, landen fortan neue Flocken. Für die Mitarbeiter des Bauhofs Wipperfürth/Hückeswagen fing die erste Tour am Montagmorgen um 3.30 Uhr an. Insgesamt waren zehn Großfahrzeuge, vier Kleinschlepper und ein Pritschenwagen in der Hansestadt und der Schlossstadt im Einsatz, die Mitarbeiter sorgten für passierbare Straßen, Gehwege und Treppen.

Winterdienst begann mitten in der Nacht mit der Arbeit

„Bei uns werden zunächst die Zufahrten zu Krankenhaus und Schulen frei geräumt und alle Steigungsstraßen“, erklärte Niko Dreiner, Wegemeister für Wipperfürth. Rund acht Stunden dauere es, bis alle Haupt- und Nebenstraßen in beiden Kommunen einmal geräumt und abgestreut seien.

Um drei Uhr startete die erste Runde der Räumfahrzeuge in Waldbröl. „Seither sind sie ununterbrochen unterwegs“, berichtete Bauhofleiter Dirk Stoffel. Sieben eigene Fahrzeuge schickt der Bauhof raus, dazu kommen vier zusätzliche Fahrzeuge von beauftragten Unternehmen. Priorität haben die Straßen wie die Marie-Curie-Straße, alle Straßen mit Steigungen, die Busstrecken, die Zufahrt zum Krankenhaus. „Auch das Industriegebiet gehört dazu“, sagt Dirk Stoffel. Hier sei die Gefahr, dass sich die Lastwagen festfahren, groß. Danach sind die Nebenstraßen an der Reihe. An Tagen mit Dauerschneefall wie am Montag sind die Räumfahrzeuge unentwegt unterwegs. „Es wird den ganzen Tag lang geräumt und gestreut. Sind wir am Ende der Tour, fangen wir wieder von vorn an“, sagt Stoffel.

Viele Anfragen in den Bauhöfen

Gegen Mittag – der Schneefall hatte da gerade etwas nachgelassen - hatten auch die Mitarbeiter des Bauhofs Wipperfürth/Hückeswagen bereits den zweite Rundkurs gefahren. „Am Nachmittag machen wir uns zu einer weiteren Tour auf“, kündigte Niko Dreiner an. In den Bauhöfen stand Montagmorgen das Telefon nicht still – mit Anfragen wie „wann kommt denn der Streuwagen“ gab es Anrufe von Anwohnern. „Es gab auch Beschwerden, dass es zu lang dauere. Aber die Anrufer blieben durchweg freundlich und es gab Verständnis“, berichtete Stoffel. Auch Niko Dreiner bat um Verständnis: „Wir können leider nicht überall am gleichen Ort sein – wir tun unser Bestes.“

Betroffen vom Wintereinbruch sind auch die Fahrgäste der Ovag. Wie Daniel Tadijc, Marketingleiter des Verkehrsunternehmens, berichtete, gab es Verspätungen und Ausfälle. „Probleme gibt es vor allem in den Höhenlagen“, schildert Daniel Tadic. Die Ovag rät allen Kunden, sich auf der Ovag-App über ihre Verbindungen zu informieren. Werde ein Bus gestrichen, weil er einen Berg nicht hochkomme, dann werde diese Verbindung nicht mehr angezeigt.

Mit dem Wetter schwer zu kämpfen hatten auch zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer von Lastzügen auf der Bundesstraße 256, der Strecke zwischen der Autobahn-Anschlussstelle Reichshof/Bergstadt und dem Kreisverkehr Sengelbusch an der Reichshofer Gemeindegrenze zu Wiehl: Die schweren Fahrzeuge bleiben auf der Fahrbahn stehen oder fuhren nur in Schritttempo weiter. Mindestens 20 Fahrzeuge standen auf beiden Seiten der B 256 und warteten auf ein Weiterkommen, während sich der leichtere Verkehr, zumeist allein auf der rechten Spur, an den havarierten Lkw vorsichtig vorbeischob. (ag/cr/cor/höh)


Lifte und Loipen

Freunde des Wintersports müssen sich noch gedulden. Aus dem Wintersportgebiet Blockhaus-Belmicke heißt es am Montag, dass die Lifte bei entsprechender Wetterlage nur an den Wochenenden in Betrieb gehen sollen. Weil für weitere Schneefälle angesagt sind, können die Loipen voraussichtlich gegen Ende der Woche gespurt werden. Ab sofort möglich ist allein Schlittenfahren. Aktuelle Infos zu den Wintersportbedingungen gibt es am Schneetelefon unter (0 22 65) 345 oder im Internet. (ag)