Eckenhagener feiert nach langer Verletzungspause die Rückkehr in die Mannschaft des FC Luzern.
Fußball-LegionärSinan Karweina will dem Comeback die Surfer Taktik folgen lassen
Im Sommer 2024 zog es Sinan Karweina von der einen Alpenrepublik in die nächste. Der Fußballer aus Reichshof-Eckenhagen wechselte von der österreichischen Bundesliga in die Schweizer Super League zum FC Luzern. Dort hatte der 25-Jährige zunächst einen Start nach Maß erwischt – doch am 1. September zog sich Karweina eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu, die ihn für den Rest des Jahres außer Gefecht setzte. Am vergangenen Wochenende feierte er sein Comeback und will nun mit der Surfer-Taktik wieder durchstarten.
Die Zugehörigkeit zum Spieltagskader löste bei Sinan Karweina bereits ein freudiges Kribbeln aus. „Es war ein richtig gutes Gefühl, endlich wieder mit den Jungs unterwegs zu sein. Schon vor dem Spiel bei der Platzbegehung hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht“, berichtet der Offensivspieler, der sich allerdings gedulden musste und beim Auftakt nach der Winterpause beim Tabellennachbarn FC Lausanne-Sport noch nicht zur Startelf gehörte.
Nach 70 Minuten wurde Sinan Karweina eingewechselt
Nach gut 70 Minuten kam das ersehnte Zeichen zur Einwechslung. „Auf diesen Moment habe ich in der Reha und im Training lange hingearbeitet“, sagt Karweina, der sich gut wieder einfügte und mit seinen Teamkollegen ein 0:0 erkämpfte. „Damit können wir sehr gut leben, es bleibt alles eng zusammen und spannend.“ Denn in der Tabelle liegen zwischen Spitzenreiter FC Lugano und dem Tabellensechsten FC Zürich nur zwei Punkte – und Karweinas Club FC Luzern liegt mittendrin auf Rang vier.
Nach seinem Wechsel im Sommer hatte der Oberberger beim neuen Verein und in der neuen Liga schnell Fuß gefasst, machte in der Vorbereitung auf sich aufmerksam und stand am ersten Spieltag gleich von Beginn an auf dem Platz. „Es ist mir gelungen, mich schnell einzugewöhnen und einzuspielen in der Mannschaft. Ich denke, dass ich schon gezeigt habe, was ich kann“, resümiert Karweina, der auf dem Platz voranging und sich schnell in die Herzen der Fans spielte. „Es erwartet niemand, dass man jedes Spiel einen Hattrick erzielt. Ich versuche immer, dass ich Einsatz, Kampf und Wille zeige und glaube, dass das bei den Fans gut ankommt. Man spürt richtig, wie sehr der Verein den Menschen am Herzen liegt“, sagt der 25-Jährige, der in den ersten sechs Spielen an seine starke Vorsaison in Österreich bei Austria Klagenfurt anknüpfte.
Im Zweikampf hatte sich Sinan Karweina eine Sehne im linken Oberschenkel gerissen
Sechs Mal in Folge stand Sinan Karweina in der Startelf, erzielte ein Tor und bereitete zwei weitere vor – doch kurz vor dem Abpfiff des sechsten Spiels wurde ihm die letzte Aktion zum Verhängnis. „Im Zweikampf habe ich das Gleichgewicht verloren und mir eine Sehne im linken Oberschenkel gerissen. Bei einem Fußballer war diese Verletzung vorher erst einmal bekannt geworden, daher gab es noch nicht so viele Erfahrungen und es haben sich viele Ärzte angeschaut. Zum Glück bin ich um eine Operation herumgekommen“, berichtet der Eckenhagener, der sich über eine schnelle Heilung freuen durfte und damit sogar die Ärzte verblüffte.
In der Reha, die teilweise in Bonn stattfand, kämpfte sich Karweina wieder zurück. Ende Dezember stieg er nach der Weihnachtspause wieder ins Mannschaftstraining ein. „Ich fühle mich zu 100 Prozent fit, meine Werte sind wieder annähernd so gut wie vorher und ich spüre die Verletzung überhaupt nicht mehr“, betont der Eckenhagener.
Mit der Einwechslung zum Jahresauftakt hat der 25-Jährige den ersten Schritt erfolgreich gemeistert. Weitere sollen folgen. „Ich bin bereit, will mich Stück für Stück wieder heranarbeiten und besser in Form kommen – am liebsten wie ein Surfer die nächste Welle erwischen und dann möglichst lange darauf reiten.“ Den Club und die Fans, die ihm nach der Verletzung sogar mit einem Banner gute Besserung wünschten, würde das freilich freuen. Denn ein Sinan Karweina in Bestform könnte die jüngste Mannschaft der Liga sehr gut brauchen beim Kampf um eine vordere Platzierung.
„Mit der ersten Hälfte der Saison sind wir sehr zufrieden. Wir befinden uns in Schlagdistanz und haben gezeigt, dass wir auch die Großen besiegen können. Wichtig ist, dass wir einen guten Start erwischen und konstant punkten“, sagt Karweina. Das Remis zum Auftakt und sein Comeback nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause waren schonmal zwei Mutmacher, damit auch die zweite Hälfte der Saison erfolgreich wird.