Reitsport14-jährige Wipperfürtherin qualifiziert sich für Finale der Weltcuptrophy
Wipperfürth – Jonna Esser (14) begann spät mit dem Pony-Springsport, startete dann aber richtig durch. Im März 2019 nahm die junge Reiterin noch auf ihrem Pony an einem A-Springen teil und weinte, als es nicht so klappte, wie sie es sich erhofft hatte.
Trotzdem war das Turnier so etwas wie eine Initialzündung. Die junge Wipperfürtherin legte ihre Angst ab, entwickelte sich rasant, und hat sich drei Jahre später auf ihrer Schimmelstute Catness für das Finale der Weltcuptrophy qualifiziert. Im belgischen Mechelen gehen nach Weihnachten die besten 20 Ponyreiterinnen und -reiter an den Start. Jonna Esser ist eine von nur zwei deutschen Reiterinnen und steht im Ranking auf Platz drei. In Dänemark und Lyon hatte sie sich auf Catness qualifiziert.
Reitsport hat in der Familie Tradition
Obwohl ihre vier Jahre ältere Schwester Milja ebenfalls eine erfolgreiche Springreiterin war, brauchte Jonna lange, bis sie sich traute. „Sie hatte Angst und kam erst spät in den Springsport“, erzählt Mutter Eva Esser. Dabei liegt der Pferdesport in der Familie, Milja und Jonna wuchsen mit den Pferden auf.
Vater Carsten Esser hat einen Reitstall in Hückeswagen, Mutter Eva reitet ebenfalls und begleitet ihre 14-jährige Tochter zu den Wettkämpfen und unterstützt sie bei der Arbeit im Stall und den Pferden. „Es macht uns allen so viel Spaß, die Erfolge sind dann die Belohnung“, sagt sie.
Dabei reizte Jonna, die für die RTG Silberberghof startet, der Springsport zunächst gar nicht. Das änderte sich erst, als sie mit elf Jahren das Erfolgspony Bente ihrer Schwester übernahm. 2019 wurde sie Rheinische Vizemeisterin und war damit für die deutschen Meisterschaften qualifiziert, wo sie auf Anhieb Achte wurde. Dort entdeckte der jetzige Bundestrainer Karl Brocks sie und seit 2020 gehört Jonna dem Bundeskader der Ponyreiter an.
Im Winter 2019 hatte die junge Reiterin bereits an einem Nationenpreis in der Schweiz teilgenommen und war mit der Mannschaft Zweite geworden. Mit dem Pony bereist Jonna mittlerweile die Welt und nimmt übers Jahr verteilt an internationalen Wettbewerben teil. 2020 war dann von der Corona-Pandemie geprägt und Meisterschaften wurden abgesagt. Jonna Esser startete bei Nationenpreisen auf dem Pony und dem Großpferd.
Mit 13 als jüngste Reiterin bei der EM
2021 erreicht die Schülerin ihr großes Ziel und qualifiziert sich für die Europameisterschaft in Polen. Dort entschieden Mutter und Tochter, dass Jonna bei ihrem Debüt auf der erfahrenen Bente starten soll.
Da das Pony ihrer Teamkollegin Eva Kunkel ausgefallen war, stellte die Wipperfürtherin ihr Catness zur Verfügung. Eva Kunkel verpasste auf der Schimmelstute knapp die Medaillenränge und wurde beste Deutsche, Jonna Esser belegte auf Bente Platz 15 bei 52 Startern. Mit 13 Jahren war sie die jüngste Reiterin bei der EM.
Noch zwei Jahre bei den Ponys
Für Jonnas Mutter gab es bei den deutschen Meisterschaften einen Fairness-Preis für die großzügige Geste, der Teamkollegin das Catness zur Verfügung gestellt zu haben. Tochter Janna gewann Gold im Springen. Als einzige Reiterin hatte die Wipperfürtherin an den drei Meisterschaftstagen auf Catness in allen vier Runden keinen Springfehler.
Mit der Mannschaft wurde die junge Reiterin im niederländischen Kronenberg im Finale der Nationen-Preis-Serie Dritte.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bis sie 16 Jahre alt ist, darf Jonna Esser noch bei den Ponys antreten, so ist die EM im kommenden Jahr wieder ihr Ziel. Parallel dazu trainiert und startet sie auf dem Großpferd und bereitet sich auf den Junioren-Sport vor. Erste erfolgreiche Turniere hat sie bereits geritten. „Der CHIO in Aachen ist mein Traum“, sagt die 14-Jährige. Neben der Schule nimmt der Reitsport ihre ganze Freizeit ein.
Ihre Mutter ist froh, dass Jonna noch zwei Jahre auf dem Pony hat: „Die Zeit auf dem Pony ist genial, noch eine richtig heile Welt“, sagt Eva Esser.