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Nach der SchließungHauptschule Ründeroth ist zurück – zumindest im Internet

Lesezeit 3 Minuten
HauptschuleRuenderoth

Es gibt viel zu entdecken: Jochen Alberts (l.) und Hans Willi Schlimbach (r.) zeigen Bürgermeister Dr. Gero Karthaus den neuen Internetauftritt.  

Ründeroth – Seit fünf Jahren gibt es die Hauptschule Ründeroth nicht mehr. Zusammen mit der benachbarten Realschule ist sie in der neuen Sekundarschule aufgegangen.

Umso erstaunlicher, dass sie ab sofort über einen neuen, komplett überarbeiteten Internetauftritt verfügt. Genau genommen handelt es sich um das „Historische Archiv der Gemeinschaftshauptschule Ründeroth, ehemalige Hauptschule der Gemeinde Engelskirchen“. So steht es als Titel oben auf der Homepage. Und diesem Anspruch wird der Auftritt auch gerecht.

2006 erstmals online

Federführend hat Hans Willi Schlimbach, der die Hauptschule von 2003 bis 2011 geleitet hat, den Internetauftritt auf die Beine gestellt, mit großem Zeitaufwand während der vergangenen zwei Jahre. Zusammen mit seinem Vorgänger Jochen Alberts, der die Hauptschule seit 1973 geleitet hatte, dessen Frau Elke, die 49 Jahre an der Schule unterrichtet hat, und Bürgermeister Dr. Gero Karthaus stellte Schlimbach die neue Seite jetzt vor.

Schon im Jahr 2006, berichtete Schlimbach, war die Hauptschule erstmals mit einer eigenen Seite an Netz gegangen. Mit den Jahren hatte sich dort eine Fülle an Erinnerungen angesammelt. Nach der Schulschließung 2017 funktionierte die Seite weiter, sozusagen als digitaler Hort der Erinnerung. Dann der Schock: 2019 wurde die Seite gehackt, die Inhalte waren fürderhin nicht mehr abrufbar.

Mehr als der Engel

„Für mich stellte sich die Frage: Was bleibt von der Hauptschule?“, so Schlimbach. Er findet, es sollte mehr sein als der heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Engelskirchener Engel, der an der Hauptschule entwickelt worden war (Hintergrundinfos dazu unter dem Punkt „Engelprojekt“ auf der neuen Internetseite).

Angespornt auch durch viele Anfragen von Ehemaligen – sowohl aus Reihen des damaligen Kollegiums als auch von Schülerinnen und Schülern – habe er beschlossen, der Schule ein digitales Denkmal zu setzen, sagt Schlimbach, „ohne Anspruch auf Vollständigkeit“.

Durch die Geschichte klicken

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Jetzt kann sich wieder jeder, den es interessiert, online durch die Vergangenheit der Schule klicken. Jahre oder Jahrzehnte können angewählt werden, um bestimmt Infos schnell zu finden – über bestimmte Schüleraustausch- oder Klassenfahrten, zum Beispiel.

Es gibt Bildergalerien und Pressespiegel. Zu den zentralen Inhalten gehört aber auch die Schulchronik der Jahre 1968 bis 2003, die Jochen Alberts verfasst hat und deren gedruckte Fassung er dem Bürgermeister überreichte.

Schule war weit vorne

Alberts und Schlimbach sind sich einig: „Ihre“ alte Schule war seinerzeit weit vorne, was das pädagogische Konzept oder Angebote auch außerhalb des Schulalltags anging. Schon 2008 eröffnete beispielsweise ein Berufsbildungsbüro in der Schule, bereits 2010 seien mit dem außerschulischen Lernort „Metabolon“ in Lindlar Inhalte entwickelt worden, die dort noch heute vermittelt würden, so Schlimbach. Außerdem verfügte die Hauptschule als erste weit und breit über ein Sprachlabor, erinnerte Jochen Alberts. „Und wir waren die erste Schule, die regelmäßig mit der zehnten Klasse nach England gefahren ist.“

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Auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus begrüßt das Ergebnis der akribischen Arbeit. „Bis heute gibt es Menschen, die sich der Hauptschule eng verbunden fühlen.“ Auch Karthaus erwartet großes Interesse an den Inhalten der neuen Seite: „Wir neigen ja dazu, in Begeisterung auszubrechen, wenn wir alte Klassenfotos sehen.“

Hier geht's zur neuen Internetpräsenz der ehemaligen Hauptschule. Spannend ist eine Reise durchs digitale Archiv sicher auch für alle, die sich für die Geschichte der Ortschaft Ründeroth interessieren.