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Duft wie aus einer BäckereiSchönenborn hat jetzt einen Pizzaofen

Lesezeit 3 Minuten

Die Schönenborner vor dem neuen Backes.

Lindlar – Ein Backes von und für die Dorfgemeinschaft Schönenborn. Duft wie aus einer Bäckerei erfüllte am Wochenende die Dorfmitte in der Lindlarer Ortschaft Schönenborn. Neben dem Grillplatz, dem Brunnen und der Infotafel am Schönenborner Weg steht nun ein neuer, alter Backes.

Zur offiziellen Einweihung des gemeinsamen Dorfbackhauses gab es Pizza, frisch aus dem Backes und viele Laibe Brot. Die Dorfgemeinschaft versammelte sich darum herum in der Dorfmitte auf ein geselliges Treffen.„Drei Minuten braucht die Pizza bis Sie fertig ist und bis zu zehn Pizzen passen in den Ofen“,erklärte El-Hassane Harrak, der sich als gelernter Koch um das Backen der Pizzen kümmerte.

Gemeinsam werden die Pizzen belegt, bevor sie in den Ofen wandern.

„Die Idee des Backes begann mit den Worten: Schatz ich brauche eine neue Küche“,erzählte die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Schönenborn, Gudrun Fußbroich. Bis der Backes dann in vollendeter Form hier am Dorfplatz stand war es ein steiniger Weg.

Die Bewohner des Hauses mit der Nummer 10 begannen mit der Renovierung ihrer Küche, der Backes, der sich in ihrem Haus befand, wurde Stein um Stein zerlegt. Dies war das Ende des großen, alten Backes mit einer Backfläche von vier Quadratmetern, aber zugleich der Beginn des neuen Dorfbackhauses, berichtete Herbert Müller.

In der Jahreshauptversammlung der Dorfgemeinschaft beschloss man einstimmig sich an das Projekt zu wagen und so begann im Juli 2020 die Arbeit.

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Mit einem gewissen Zeitdruck, denn bis zum Ende des Jahres musste dieser fertiggestellt sein um einen Zuschuss vom Land für die Materialien zu erhalten. Zuerst mussten die Steine die Straße hinunter zur Baustelle befördert werden.

600 Stunden Arbeitszeit

Das Gewölbe wurde vom Bautrupp des Dorfes gemauert, die alten Schamottsteine sauber übereinander gesetzt und ein Kamin sowie Dach errichtet. Viele Schönenborner packten mit an. Die Altersspanne der Aktiven reichte von zehn bis 66 Jahren. „Bis Oktober in mindestens 600 Stunden Arbeitszeit wurde das Bauwerk vollbracht“, sagte Müller. „Ende Oktober gab esdann die erste Feuerprobe und es brannte hervorragend.“

Danach begannen die Aufräumarbeiten. Wir sind alle der Meinung es ist gut gelungen“, sagt Herbert Müller.

Hilfe aus dem Freilichtmuseum

Für Ratschläge rund um Bau und Betrieb kontaktierte die Dorfgemeinschaft den Bäcker des Freilichtmuseums, fotografierte und maß auch das Ofenhaus dort aus.

Der neue Backes in Schönenborn hat eine Backfläche von 1 mal 1,2 Metern und rund 50 Zentimeter dicke Mauern um die Hitze zu halten. Die Kuppel des Backraumes ist niedrigangesetzt um auch das Backen mit Oberhitze zu ermöglichen. Fünf bis sechs Stunden vordem Backen muss er angefeuert werden, danach hält er die Hitze viele Stunden lang.

Stückum Stück erweitern die Schönenborner nun ihr Rezept-Repertoir, von Haxe bis zu Süßgebäck. Von der Volksbank Berg in Schmitzhöhe gab es eine Spende für geplante Aktionen mit dem Backes und für Küchenzubehör wie große Schüsseln, Schneidebretteroder eine Waage, die noch angeschafft werden sollen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Für den Betrieb des Backes gibt es viele Ideen, einige davon wurden auch schon in die Tat umgesetzt, erzählte Müller. So wurde der Backes zum Beispiel schon fürs Backen mit Kita- oder Schulkindern, aber auch den Kommunionkindern angefeuert. Für Dorffeste, gemeinschaftliches Backen oder Erntedank,ein Backhaus dass für Verpflegung sorgt ist immer praktisch.