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Wipperfürth und LindlarSo planen die Schützen das Jahr 2022

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Schützenfest in Lindlar-Linde. (Archivbild)

Wipperfürth/Lindlar – In diesem Sommer sollen die Königsvögel endlich wieder von der Stange purzeln. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause bereiten die Schützen der Region ihre Feste vor, die hier und da anders aussehen werden als vor der Pandemie. Ein Überblick.

Bezirksverband Wipperfürth

Im Bezirksverband Wipperfürth sind die Grünröcke aus Agathaberg, Frielingsdorf, Thier, Wipperfeld, Kreuzberg, Hämmern und Wipperfürth organisiert, deren Spitzen in dieser Woche erstmals seit Pandemiebeginn wieder persönlich zusammenkamen. „Es gibt noch viel Unsicherheit. Es fühlt sich an, als würden wir das Laufen neu lernen“, fasst Bezirksbundesmeister Thomas Ufer die Stimmung zusammen. Fest steht: Alle sieben Mitgliedsvereine werden 2022 ein Schützenfest ausrichten, mitunter allerdings mit „merklichen Veränderungen“, wie Ufer berichtet.

Wie feiert Frielingsdorf Kirmes am 17. bis 20. Juni?

Frielingsdorf etwa wird auf das Feuerwerk verzichten und das Geschehen auf den Bereich um die Kirche konzentrieren. Die Jan-Wellem-Straße bleibt frei. „Wir setzen das Zelt neben die Kirche, so wie es auch die Katholische Jugend macht“, erklärt Brudermeister Jan-Peter Lischke und verrät weitere Details. So soll es eine Schützenallee mit Weinangebot und attraktive Fahrgeschäfte geben.

So feiert Agathaberg 2022 am 27. und 28. August

Auf Agathaberg feiert die Bruderschaft ihren 125. Geburtstag, allerdings ohne Zelt, sondern am Schießstand. Eine große Feier ist für den Herbst in der Voss-Arena geplant. „Die Kosten für den Verein müssen vertretbar bleiben“, sagt Ufer, der zugleich Brudermeister in Agathaberg ist, und verweist auf massiv gestiegene Gebühren der Zeltverleiher.

Schützenfest in Thier vom 19. bis 22. August

Die Zeltkosten dämpfen auch bei der Bruderschaft in Thier die Vorfreude. Hier hat man sich dagegen entschieden, den 100. Geburtstag aus dem vergangenen Jahr diesmal in großem Rahmen nachzuholen. „Wir werden ein normales Schützenfest auf die Beine stellen, denn tatsächlich kann momentan niemand verlässlich einschätzen, wie viele Besucher kommen werden“, betont der zweite Vorsitzende Thorsten Külheim.

Bezirksverband Sülztal

Linde, die Helling und Kapellensüng sind im Bezirksverband Sülztal zusammengeschlossen.

Schützenfest in Linde am 25., sowie 27. bis 30. Mai

Auf den Sebastianusschützen aus Linde werden die Augen aller Schützen der Region ruhen, denn sie sind Ende Mai die ersten Gastgeber und holen obendrein ihr Jubiläum im großen Stil nach. „Diese Rolle nehmen wir an und sind guter Dinge, dass es ein schönes und erfolgreiches Fest wird. Die Vorfreude ist jedenfalls riesig“, verrät Königin Antje Wojtalla. Über die Veranstaltungen unter freiem Himmel mache man sich keine Sorgen und auch für den Festkommers oder den Krönungsball sei man optimistisch.

Pfingstkirmes in Altenrath vom 4. bis 7. Juni (Pfingsten)

Hellinger Schützen. Für Pfingsten ist die Helling startklar. „Die Genehmigung des Oberbergischen Kreises liegt vor, wir können im gewohnten Rahmen feiern“, betont Thomas Ditger vom Vorstand der Johannesschützen. „Ob der Besucher im Zelt eine Maske trägt, steht ihm natürlich frei – sie ist aber kein Muss.“ Ditger berichtet von breiter Zustimmung zu der Entscheidung, 2022 wieder ein Fest zu organisieren – und zwar von den Mitgliedern, den Bürgern rund um Altenrath und auch den auftretenden Musikvereinen und Tambourkorps.

Hartegasse und Süng feiern Schützenfest am 24. und 25. Juli

In Süng wiederum hat man sich für eine abgespeckte Version auf zwei Tage plus internes Standartensetzen entschieden – vor allem wegen explodierender Kosten, wie Lutz Buchholz berichtet. „Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob das Zelt 4000 Euro kostet oder 6500 Euro“, klagt der Brudermeister und nennt weitere deutliche Preisanstiege bei den Künstlern, den Pommes und der Bratwurst. Buchholz geht davon aus, dass der Kölschpreis dieses Mal die Zwei-Euro-Marke knacken wird. „Da fragen wir uns schon, wie viele Familien vier Tage lang zu uns kommen werden, das ist eine echte Frage des Geldes geworden“, verteidigt Buchholz die Entscheidung für ein verkürztes Fest gegen einige Kritik, die im Kirchdorf laut wurde.

Lindlar, Schmitzhöhe und Waldbruch

Das Schützenfest mit Kirmes im Lindlarer Ortskern gehörte vor Corona zu den größten Volksfesten der Region – und der Schützenverein Lindlar setzt alles daran, damit das auch so bleibt.

Schützenfest Lindlar 2022 vom 5. bis 9. August

Lindlar. Fünf Tage sind angekündigt, traditionell wieder am ersten August-Wochenende. Allerdings wird das bereits für 2020 geplante Bundesschützenfest mit Gästen aus knapp 40 oberbergischen Vereinen um ein weiteres Jahr geschoben. „Da waren wir uns mit dem Oberbergischen Schützenbund schnell einig – es macht keinen Sinn, ein 1500-Mann-Zelt aufzustellen, in das dann unter Umständen nur 300 Leute hineindürfen“, erklärt Hauptmann Georg Rüßmann. Nicht erneut schieben ließ sich dagegen der Auftritt der Kölsch-Rocker „Die Räuber“ – sie spielen nun am Freitag, 5. August, auch wenn das Bundesschützenfest erst 2023 stattfinden wird. Um Schausteller für die Kirmes kümmert sich indes die Gemeindeverwaltung. „Wir werden ein buntes und attraktives Angebot haben“, lässt Ulf Engelmann vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung bereits durchblicken.

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Die Preisanstiege sind allerdings auch in Lindlar Thema. „Da schlägt zum Beispiel auch der Mindestlohn für die Kellner zu Buche und weiter vorne noch die Schwierigkeit, überhaupt welche zu finden, nachdem sich viele Menschen während der Pandemie aus der Gastronomie verabschiedet haben“, berichtet Rüßmann von den Vorbereitungen.

Waldbruch und Schmitzhöhe

In Waldbruch soll die Generalversammlung in Kürze entscheiden, ob und wie gefeiert wird. „Es darf jedenfalls kein finanzielles Desaster geben“, warnt der zweite Vorsitzende Erich Frank. Angesichts der Infektionszahlen sei eine Großveranstaltung weiterhin eine „windige Sache“.

Die Schützen in Schmitzhöhe haben sich deshalb bereits für einen Tag der offenen Tür am Schießstand nebst Krönung neuer Jugend-Majestäten und Schützenmesse entschieden. Es wird keinen Festzug und keine Krönung im Pfarrsaal geben. „Wir wollen uns lieber vorsichtig an die Zeit nach Corona herantasten“, sagt Vorstand Christel Scherer.