20 Schulen aus NRW wurden nun für ihre nachhaltigen Bildungsprojekte ausgezeichnet, darunter allein vier aus Oberberg.
„Schulen der Zukunft“Das sind Oberbergs vier neue Musterschulen
Die Zukunft ist Kinderkram. Und damit sollte sie Schulstoff sein. Welche Folgen hat es für die Umwelt, wenn wir uns mit dem Auto zur Schule bringen lassen? Was kann man gegen Armut und Hunger tun? Um solche Fragen geht es bei dem, was Pädagogen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ nennen, kurz und amtlich: BNE.
Das NRW-Schulministerium hat jetzt wieder einige Schulen aus dem Regierungsbezirk ausgezeichnet, die sich dabei besonders hervorgetan haben. Insgesamt 573 „Schulen der Zukunft“ gibt es inzwischen in NRW.
Projekt am Bergneustädter Wüllenweber-Gymnasium
Vier der 20 Neuzugänge, die bei dem Festakt in Köln gewürdigt wurden, sind aus Oberberg, was kein schlechter Schnitt ist. Es sind die Grundschulen in Oberwiehl und Engelskirchen-Schnellenbach, zudem die Ründerother Sekundarschule im Walbachtal und das Bergneustädter Wüllenweber-Gymnasium.
Im Forum der Volkshochschule am Neumarkt erhielten ihre Vertreter die Auszeichnung „Schule der Zukunft“ mit Urkunde, Hausschild und Fahne. Alle Schulen waren eingeladen, zuvor auf einem „BNE-Kreativmarkt “ darüber zu informieren, wie sie die Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Schulalltag einbauen.
Oberwiehler Grundschule schreibt Nachhaltigkeit in den Lehrplan
In den Projekten haben sich die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte mit ökologischen, ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Aspekten nachhaltiger Entwicklung auseinandergesetzt.
Nadine Safarik-Rohr ist Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Oberwiehl und weiß, warum ihr Haus eine Auszeichnung schon in der zweiten von drei Stufen bekommen hat: „Wir machen schon recht viel in dieser Richtung, auch unabhängig davon, dass BNE als Querschnittsaufgabe in den Lehrplänen festgeschrieben ist.“
Soziales Engagement an der Sekundarschule Engelskirchen
So investiere man viel Mühe in das Projekt „Artgerechtes Schulumfeld“. In der Oberwiehler Grundschule spiele die Werteerziehung eine zentrale Rolle im Leitbild. Am 4. Oktober wird die Auszeichnung als „Schule der Zukunft“groß gefeiert.
In Schnellenbach werden die Saftflaschen schon am 25. September entkorkt, wenn ohnehin der 70. Jahrestag der Grundsteinlegung begangen wird. Schulleiterin Ingeborg Müller glaubt, dass die Schnellenbacher vor allem mit ihrem Sinn für Naturschutz gepunktet haben.
Das schuleigene Insektenhotel hat eine eigene Obstwiese. Bei den Projekten zur Artenvielfalt gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Forstamt, der Waldschule und dem Bienenzuchtverein.
Die Vernetzung ist ein zentrales Kriterium bei der Bewertung einer „Schule mit Zukunft“, darum will die GGS auch intensiver mit der anderen neu zertifizierten Schule aus der Gemeinde zusammenarbeiten, nämlich der Ründerother Sekundarschule.
Naturschutz an der Grundschule Schnellenbach
Das Konzept der Sekundarschule setzt auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement. Die Schule betreut auch eine rund zwei Hektar große Streuobstwiese in Bellingroth. Die Arbeit auf der Wiese, die Verarbeitung und der Verkauf der geernteten Äpfel sind Teil des Konzepts.
Weil gleich zwei Engelskirchener Schulen prämiert wurden, nahm denn auch Bürgermeister Gero Karthaus an dem Ausflug nach Köln teil. Die Schnellenbacher Schulleiterin Müller sagt: „Die Auszeichnung macht uns stolz, das ist eine schöne Wertschätzung.“
Gesamtschule Reichshof als „Mint-freundliche Schule“ ausgezeichnet
Die Gesamtschule Reichshof ist als „Mint-freundliche Schule“ und als „Digitale Schule“ ausgezeichnet worden. Die Urkunden nahmen Theresa Sondermann (Didaktische Leiterin) und Robert Kaibach (Medien-Koordinator) entgegen.
NRW-Schulministerin Dorothee Feller und Vertreter und Vertreterinnen aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft gratulierten im Heinz-Nixdorf-Museum in Paderborn den Schulen und betonten, wie wichtig es sei, jungen Menschen den Zugang zu modernster Technik und digitalen Lernwelten zu eröffnen.
Die Auszeichnung als „Mint-freundlich“ und als „Digitale Schule“ winkt Schulen, die sich in besonderem Maße für eine praxisnahe Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Mint) sowie für eine digitale Ausstattung engagieren. Beide Auszeichnungen gelten drei Jahre.