„Schulen am Limit“Schulaufsicht Oberberg verbietet Lehrkräften für Aktion zu werben
Gummersbach – Am Mittwoch hatten auch in Oberberg einige Grundschulen unter dem Motto „Schulen am Limit“ weiße Fahnen gehisst. Ein Zeichen dafür, dass sie sich maximal überlastet fühlen. Der Tropfen auf dem ohnehin schon glühend heißen Stein ist die kürzlich geänderte Teststrategie.
Gestartet war die Aktion bereits Ende 2021 an einer Grundschule in Köln. In Oberberg ist nun aber möglicherweise wieder Schluss damit. „Wir haben die Anweisung erhalten, dass wir keine Aktionen mehr in diesem Zusammenhang unternehmen dürfen“, berichtet Nina Odrowski, kommissarische Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Niederseßmar.
Schülerin aus Gummersbach: „Ich habe immer ein bisschen Angst“
Jetzt brachten stattdessen die Schüler weiße Tücher mit. Viertklässlerin Finja: „Es ist schade, dass die Lehrer das jetzt nicht mehr dürfen. Wir machen trotzdem weiter“. Leonie (9) indes findet: „Eigentlich müssten die Lehrer jetzt erst recht weitermachen und es einfach durchziehen.“
Die zwei spüren die Überlastung ihrer Lehrer schon lange und erleben täglich selbst die Anspannung, während sie auf ihre Teststäbchen starren. „Ich habe immer ein bisschen Angst und bin aufgeregt. Wenn ein Kind positiv ist, sind alle erstmal geschockt,“ berichtet Finja. Sie war bereits sechsmal in Quarantäne, weiß genau, was ein positives Ergebnis bedeutet und will, dass sich etwas ändert. „Das ist einfach gemein. In Deutschland darf man doch eigentlich seine Meinung sagen. Warum dürfen die Lehrer das jetzt nicht mehr?“
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Gabriele Zimmermann von der Schulaufsicht beim Oberbergischen Kreis nimmt dazu wie folgt Stellung: „Es sind fünf Eltern an uns herangetreten, die beklagen, ihre Kinder würden für die Aktion instrumentalisiert. Daraufhin habe ich den Schulen mitgeteilt, dass es nicht der richtige Weg sei, dass Lehrer bei Eltern für die Aktion werben.“ Ob die Lehrer weiter protestieren dürfen, müssten die Schulleiter entscheiden.