Seit 24 JahrenIn Müllenbach halten 17 Rentner den Friedhof ehrenamtlich in Ordnung
Müllenbach – „Wir wollten mal richtig Ordnung machen auf dem Müllenbacher Friedhof. Dafür trommelte Hans Esser damals sieben oder acht Bekannte zusammen, alle im Rentenalter“, erinnert sich Herbert Berges. Das war vor 24 Jahren, der heute 79-jährige war schon mit dabei, und auch heute noch kümmert er sich mit seinen Mitstreitern darum, dass das Gras gemäht wird vor der Friedhofshalle, dass der Rasen bei den pflegefreien und bei den Urnengräbern kurz bleibt und dass im Herbst das Laub von den Birken, Linden und Haselbüschen geharkt und weggefahren wird.
Aus der spontanen Idee von damals wurde schnell ein regelmäßiges Engagement der Ehrenamtler: Von März bis November gibt es einen Arbeitseinsatz pro Monat in voller Besetzung, „wenn es nötig ist, kommen einige von uns auch mal zwischendurch“, erzählt Manfred Becker, der seit 2002 mit dabei ist. Gerade hat die Gruppe ihre letzte Aktion für dieses Jahr beendet.
Das Lob der Besucher ist ihr Lohn
Becker erinnert sich noch, als die Rentner mit Unterstützung des Bauhofs 70 Tonnen Splitt und Schotter ausbrachten, um die Wege richtig herzurichten. Damals halfen 30 Männer mit, heute sind es noch 17. Der Jüngste ist 65 Jahre alt, Manfred Becker ist mit 82 Jahren der Älteste. „Unterstützung könnten wir gut gebrauchen!“, sagt er, „aber viele winken ab, wenn man sie fragt.“ Dabei mache es Spaß, in der frischen Luft zu arbeiten, und Zeit hätten sie als Rentner auch genug. Sicher, manchmal täten auch die Knochen weh, räumt er ein. Aber dann wieder freue er sich über das Lob der Friedhofsbesucher.
Wenn ein Arbeitseinsatz ansteht, kommt er eine halbe Stunde vor den anderen, um schon mal den Parkplatz zu fegen, ehe die anderen ihre Autos da abstellen. Denn die anderen kommen nicht alle aus Müllenbach, sondern auch aus den umliegenden Dörfern.
Peter Ebert, der die Arbeiten koordiniert und für den Kontakt mit der Gemeinde zuständig ist, wohnt in der Nähe des Friedhofs und hat ein wachsames Auge darauf, ob etwas in Ordnung gebracht werden muss. Ein wenig stolz sind sie alle auf „ihren“ Friedhof, schließlich ist es der einzige in der Gemeinde, der so eine Betreuung bekommt. Bei der Verwaltung freut man sich über die tatkräftige Unterstützung der drei hauptamtlichen Gärtner durch das eingespielte Team. „Normalerweise laden wir sie als Dankeschön einmal im Jahr zu einem Ausflug mit anschließenden Essen ein.
Das könnte Sie auch interessieren:
Leider muss das in diesem Jahr coronabedingt ausfallen“, bedauert Gemeindemitarbeiterin Adelheid Neiss. Aber im nächsten Jahr wollen sie alle wieder mit dabei sein. Den Plan für 2021 hat Peter Ebert schon fertig, am 29. März soll es wieder losgehen.