Simson FreundeDrei Oberberger nehmen am Schwarzwaldmarathon teil
Oberberg – Mal etwas Verrücktes tun – das haben sich die beiden Freunden Michael Koch und Michael Schabon, die auch Mitglieder im Club der Simson Freunde Oberberg sind, kürzlich vorgenommen. Auslöser war die Pandemie. Lange mussten die gemeinsamen größeren Ausfahrten mit den Simson-Mopeds, die vor allem in der ehemaligen DDR in großen Stückzahlen hergestellt worden waren, ausfallen. Erst Anfang Mai war nach zwei Jahren Zwangspause in Wiehl wieder eine Ausfahrt möglich gewesen, an der sich rund 80 Teilnehmende mit ihren Zweirädern beteiligten.
Um sich aber auch während Corona ihrer Simson-Leidenschaft widmen zu können, hatten sich Schabon und Koch bereits zu Beginn der Pandemie vorgenommen, ab sofort jedes Jahr etwas Außergewöhnliches zu unternehmen. Dass ihre Leidenschaft für Simson im wahrsten Sinne unter die Haut geht, bewiesen die beiden gleich zu Beginn, als ihr erster „verrückter“ Ausflug im vergangenen Jahr zur Tätowiererin nach Wilhelmshaven führte. Seitdem schmückt das Logo des deutschen Fahrzeugherstellers die Waden der beiden Michaels.
Dieses Jahr geht es nach Münchweier
In diesem Jahr haben sich die beiden etwas weniger Schmerzhaftes vorgenommen. Ende Juni werden sie mit ihren Simson-Mopeds am diesjährigen Schwarzwaldmarathon in Münchweier teilnehmen, der vom 24. bis zum 26. Juni stattfindet. Mit dabei ist auch Manfred Haas, ebenfalls von Simson begeistert und Mitglied des oberbergischen Clubs.
„Eigentlich wollten wir am großen Ötztaler Mopedmarathon (ÖMM) teilnehmen. Aber der ist so beliebt, dass wir es gar nicht geschafft haben, uns anzumelden“, berichtet Michael Schabon. So geriet der Schwarzwaldmarathon ins Visier, dessen Anmeldeverfahren ebenfalls zur Herausforderung wurde. „Schon am ersten Tag ist der Server aufgrund der hohen Nachfrage zusammengebrochen“, berichtet Schabon.
Nur 500 begehrte Plätze
Doch am Ende ergatterten sie tatsächlich drei der begehrten 500 Plätze. Manfred Haas hatte die Online-Anmeldung gleich den anderen beiden überlassen. „Das ist mir zu kompliziert“, berichtet der 74-Jährige, den sein Alter jedoch keineswegs davon abhält, auf eine Simson zu steigen und am Marathon teilzunehmen. Nur im Zelt schlafen möchte er nicht mehr und hat ein Zimmer in der Nähe gebucht. Mit seiner Partnerin reist Haas bereits einige Tage früher an. Schabon und Koch folgen mit Frauen, Hund und Anhängern, auf denen sie die Simsons in den Schwarzwald transportieren.
An einem Moped-Marathon hat bislang keiner der drei teilgenommen. „Es ist eine neue Erfahrung passt gut in unser Vorhaben, jedes Jahr etwas Verrücktes zu machen“, sagt Schabon. Teilnehmen dürfen an dem Marathon Mopeds bis 50 Kubik, Marke egal. Das einzige Ziel des Marathons, dessen Stecke über 220 Kilometer führt, ist anzukommen. „Wir werden sicher gut sechs Stunden unterwegs sein“, sagt Michael Koch, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit der Simsons liege je nach Steigung der Strecke bei 40 Sachen.
Von Suzuki auf die Simson
Für Manfred Haas ist das eine Umstellung, denn der 74-Jährige ist in seiner Freizeit eher mit seiner Suzuki unterwegs. Bei der Ausfahrt des oberbergischen Clubs Anfang Mai fuhr er sich auf der Simson ein. „Das hat gut geklappt. Nur der Sitzkomfort ist niedriger“, meint er und lacht.
Fahrtechnisch vorbereiten werden sich die drei Oberberger nicht mehr. Aber: „Wir werden noch mal eine Inspektion machen“, berichtet Koch. Den gemischten Sprit nehmen sie mit, ebenso einige Ersatzteile, falls etwas repariert werden muss. „Jeder von uns ist auch Restaurator für seine Maschinen“, sagt Koch. Die WhatsApp-Gruppe der Simson Freunde Oberberg ist längst auch zu einer Plattform für Fragen zu Ersatzteilen geworden. „Das Hobby besteht nicht nur aus Fahren, sondern auch aus Schrauben“, so Koch.
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Ab 6 Uhr starten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marathons am 26. Juni blockweise in Münchweier. Abends gibt es ein Beisammensein. Gefahren wird bei jedem Wetter.
Und auch den Ausflug für das kommende Jahr haben die Oberberger schon jetzt im Kopf. „Dann soll es zum Weserbergland Moped Marathon gehen“, verrät Michael Schabon.