Solidarität mit der UkraineWipperfürther protestieren gegen russischen Einmarsch
Wipperfürth – Viele blau-gelbe Fahnen sind am Sonntagmittag auf dem Marktplatz der Hansestadt zu sehen – die Nationalflagge der Ukraine. Rund 200 Menschen nehmen an der Mahnwache teil, um für Frieden und gegen den russischen Einmarsch zu demonstrieren. Manche haben sich blau und gelb gekleidet, so wie Brigitte Neuschäfer: „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Russland seinen Nachbarn überfällt und wir in Europa wieder Krieg haben. Vielleicht waren wir viel zu naiv.“
So denke Viele an diesem sonnigen Tag, und sind mit den Gedanken bei den Opfern des mörderischen Krieges. „Stoppt Putin“, ist auf Transparenten zu lesen. Ein Mann hält ein Karikatur hoch, die den russischen Präsidenten mit blutigen Händen zeigt.
Viel mehr Teilnehmer als erwartet
„Wir wollen ein Zeichen setzen“, erklären Christoph Goller und Annedore Reich-Brinkmann von den Wipperfürther Grünen, die den Protest organisiert hatten. Anders, als in der Pressemitteilung der Grünen zu lesen war, handele es sich um eine gemeinsame Aktion aller Ratsfraktionen, betonen sie und entschuldigen sich für Missverständnisse. Auch viele Vertreter von CDU, SPD, UWG und FDP nehmen an der Mahnwache teil. Zu Beginn weist Goller alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die bei Versammlungen geltende Maskenpflicht hin, alle halten sich dran. Dass so viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind, freut die Organisatoren. „Damit hatten wir nicht gerechnet.“
Arkadiusz Kruszynski und seine Frau Marlene stammen aus Polen, leben aber seit 20 Jahren in Deutschland. Sie tragen selbst gebastelte gelb-blaue Anstecker an der Jacke, um Solidarität zu zeigen. „Es ist schön, dass so viele Menschen hier sind“, sagt Arkadiusz Kruszynski. „Wir Polen wissen, wie wertvoll die Freiheit ist.“
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Auch die Narrenzunft Neye und ihr Prinzenpaar sind dabei. „Jeder trägt Verantwortung“ betonen Prinz Bonsai I. und Prinzessin Bianca. Ansprachen gibt es während der halbstündigen Mahnwache nicht, die mit einer Schweigeminute für die Opfer von Krieg und Gewalt beginnt. Vielmehr stehen die Menschen in Gruppen zusammen und diskutieren die aktuellen Ereignisse. Dass die Bundesregierung ihr Zögern für einen weitgehenden Ausschluss Russlands beim internationalen Zahlungssystem Swift aufgegeben hat, wird begrüßt. Ob es richtig ist, dass Deutschland jetzt auch Waffen an die Ukraine liefern will, bleibt dagegen umstritten. „Im Krieg gewinnt nur der Tod, Waffenlieferungen befeuern das“, steht auf einem Transparent .
Auch in Lindlar fand Sonntagmittag vor der Kirche St. Severin eine Mahnwache statt, die die Grünen organisiert hatten. Rund 80 Menschen, darunter Vertreter aller Fraktionen, nahmen laut Veranstalter daran teil.