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Sonderschau auf Schloss HomburgBühne frei für Geheimniskrämer

Lesezeit 3 Minuten
Schloss Homburg Sonderschau

Vom Klartext zur Geheimbotschaft: Die neue Ausstellung im Schloss zeigt, wie’s geht.

Nümbrecht – Die Püppchen sind raus, jetzt kommen Geheimniskrämer und Spione: Nach der mit 37 000 Besuchern erfolgreichsten Sonderausstellung in der Geschichte Schloss Homburgs mit tausenden Playmobilfiguren wird noch in diesem Monat die Schau „Geheimnisse – ein menschliches Phänomen“ dort eröffnet.

Die Ausstellung der Münchner Nemetschek-Stiftung tourt schon seit Jahren durch Deutschland, Nümbrecht wird ihre letzte Station sein. Bis Ende Januar 2021 werden Geheimnisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: Was bedeutet uns Geheimhaltung im Zeitalter der Transparenz noch? Wie beeinflussen die Veränderungen im Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit das Denken in Politik, Wirtschaft, Kirche und Privatleben? Die Ausstellung nimmt die Besucher mit zu Orten von Geheimhaltung und Heimlichkeit.

Kuratorin

Dr. Birgit Langhanke wird sich ab 1. Oktober als Kuratorin um die Dauerausstellung im Schloss kümmern. Die künftige Mitarbeiterin im Kreiskulturamt stellte sich am Donnerstag dem Kulturausschuss vor. Die an der Münchner LMU promovierte Geschichts- und Kunstwissenschaftlerin wurde 1981 in Detmold geboren und lebt mit Mann und Kind in Troisdorf.

Studium und erste berufliche Stationen waren unter anderem die Staatsgalerie Stuttgart und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Langhankes Hauptaufgabe wird es sein, die kulturhistorische und naturkundliche Dauerausstellung im Schloss neu zu konzipieren und zukunftsfähig aufzustellen. (kn)

Und der Kreis setzt noch einen drauf: Er erweitert die Ausstellungsfläche in der Orangerie und bezieht auch den unterirdischen White Cube und die Dauerausstellung im Schloss selbst mit ein. Dort wird die Ausstellung ergänzt um die Themen Spionage und Schmuggel. Dazu wurden Exponate nicht nur aus dem Bonner Haus der Geschichte beschafft, sondern auch aus dem Deutschen Spionagemuseum in Berlin. Und aus Hamburg schickt das Deutsche Zollmuseum Leihgaben. Die Besucher werden so zum Beispiel einen Lauschangriff nachvollziehen können, versprach Kreiskulturdezernent Felix Ammann dem Kreiskulturausschuss am Donnerstag in dessen letzter Sitzung vor der Wahl.

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Die „Geheimnis“-Schau soll am 24. September in kleinem Rahmen eröffnet werden. Ob sie ein ähnlicher Erfolg wird wie die Playmobilfiguren? Das wäre schön, hohe Besucherzahlen seien aber nicht der Maßstab, sagt Ammann. Wichtiger sei, dass man mit der Playmobilausstellung neue Besuchergruppen erschlossen und vor allem Familien für das Museum und das Schloss habe interessieren können. Sogar der kurzfristig realisierte virtuelle Rundgang durchs Museum fand 10 000 Interessenten. Die realen Besucher brachten mit 129 000 Euro an Eintrittsgeldern und 11 000 Euro für Führungen mehr Geld in die Kasse als erwartet. Der Museumsshop hatte mit 48 000 Euro sogar über 50 Prozent mehr in der in der Kasse – die kleinen Plastikmännchen fanden reichlich Käufer. Und weil öfter Räume für private Feiern vermietet werden konnten als im Vorjahr, lagen die Einnahmen des Museums mit 251 000 Euro insgesamt 81 000 Euro über dem Plansoll.