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Endlich wieder Sport treiben und feiernFC Borussia Derschlag feiert sein 100-Jähriges

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Die Jubilare wurden geehrt, darunter Kurt Kriegeskotte (l.) und Hans Kreidewolf (2.v.l.), die seit 70 Jahren im Verein sind.

Derschlag – Mit zwei Jahren Verspätung hat der FC Borussia Derschlag am Wochenende sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Am Samstagabend gab es kölsche Musik im Festzeit und am Sonntag stand die Familie im Mittelpunkt des Programms. Eingeläutet wurden die dreitägigen Feierlichkeiten mit dem Festkommers am Freitag. Und wenn ein Traditionsverein wie der FC Borussia Derschlag ruft, kommen viele Gäste. „Wir sind zwar nur ein kleiner Kreisliga-B-Verein, aber unser Festzelt mit allem Drum und Dran hat Oberliga-Niveau“, frohlockte Geschäftsführer Peter Wagner, der die Besucher gemeinsam mit dem Vorsitzenden Steffen Fastenrodt begrüßte. Parallel dazu liefen bewegte Bilder der ruhmreichen Geschichte der Borussia über die Bildschirme im Zelt.

Lisa, Ryan und Joel, hier mit dem Vorsitzenden Steffen Fastenrodt (l.) und Peter Wagner sammelten für einen Bus für die Jugend.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung hatte sich der Rednertisch im Publikum prominent gefüllt. Als erster Gratulant betrat der Vizepräsident des Fußballverbandes Mittelrhein, Hans-Christian Olpen, das Podium und lobte die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit der Derschlager. Abschließend überreichte er noch einen Scheck und die obligatorische Urkunde, die aufgrund der verschobenen Feierlichkeiten noch von Bernd Neuendorf unterschrieben worden war, der mittlerweile DFB-Präsident ist.

Zwei Jahre lang vermisst

„Heute sehen wir, was wir zwei Jahre lang vermisst haben. Vereine, die nach einer schwierigen Zeit wieder ihren Sport ausüben, sich treffen und gemeinsam feiern. Wir sind zurück im Alltag und das ist gut so“, freute sich Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes. Anschließend reihte sich noch der frisch gewählte neue Vorsitzende des Fußballkreises Berg, Jürgen Liehn, ein. „Du wirst Dich immer daran erinnern, dass Dein erster offizieller Auftritt in unserem Festzelt stattgefunden hat“ schickte ihm Peter Wagner hinterher. Tim Bubenzer für den Kreissportbund sowie der stellvertretende Gummersbacher Bürgermeister Jürgen Marquardt lobten ebenfalls das vorbildliche sportliche und gesellschaftliche Engagement des Clubs. Stellvertretend für die anderen Derschlager Vereine, deren Vertreter ebenfalls zahlreich gekommen waren, sprach schließlich noch der Vorsitzende des Heimatvereins Reinhard Thomas. Für die musikalische Unterhaltung zwischen den Redebeiträgen sorgten Harald Stein und Michael Dunkel, alias „Dunkelstein“.

Zu diesem Zeitpunkt war der Vorsitzende des Fördervereins Rolf-Helmut Becker gemeinsam mit den Nachwuchssportlern Lisa, Ryan und Joel im Publikum unterwegs, um Spenden für einen Mannschaftsbus für die Jugend zu sammeln.

Friedhelm Julius Beucher alt letzter Redner

Der letzte Redner des Abends war Friedhelm Julius Beucher, der eigentlich keiner Vorstellung bedurfte. Der Vorsitzende des Behindertensportverbandes zog die Zuhörer gleich in seinen Bann und schwelgte in Erinnerung. Der legendäre Budenzauber sei für ihn ein jährliches Muss und darüber hinaus sei er schon als kleiner Bergneustädter Bub mit seinem Papa regelmäßig auf dem Sportplatz in Rebbelroth zu Gast gewesen: „Das waren unvergessene Zeiten und da wurde sich nach den Spielen auch schon mal gekloppt. Ich konnte das stilistisch gut einordnen, schließlich war mein Vater Boxtrainer.“ Abschließend überreichte auch er noch eine Spende an den Verein, für die er nach eigenen Angaben aufgrund der Verschiebung ja zwei Jahre sparen konnte.

Bevor schließlich der DJ zur Party läutete, waren noch die Ehrungen an der Reihe, die sich folgerichtig durch die lange Corona-Zeit auch summiert hatten. Maren und Fabian Dragomenis, Julian Kühne, Dirk Hornbruch und Jan Wagner wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Bernd Müller (40 Jahre), Michael Raser sowie Jörg Köster (50 Jahre) und Rolf Köster sowie Jürgen Rötzel (60 Jahre) halten den Derschlager Fußballern noch länger die Treue.

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Abschließend bat Peter Wagner die ältesten Verbündeten auf die Bühne. Kurt Kriegeskotte und Hans Kreidewolf sind seit 70 Jahren für die Derschlager als Mitglieder aktiv und feierten bereits in den 1950er Jahren erste sportliche Erfolge. Peter Wagner selbst sowie der langjährige Vorsitzende Manfred Koch und Günter Schneider wurden darüber hinaus mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht. Und der beliebte Horst Meister wurde als erste Person überhaupt zum Ehrenbetreuer der Borussen ernannt. „Wenn mal jemand Deine Nachfolge antreten möchte, dann muss er sich schon mächtig ins Zeug legen“, fügte Wagner in seiner Laudatio hinzu.