Statement gegen den KriegWaldbröler Friedensmauer angeleuchtet
Waldbröl – Mehr als 80 Friedenslichter, aufgestellt auf dem Geländer über die gesamte Länge der Friedensmauer oberhalb des Stadtzentrums von Waldbröl, waren am Samstagabend, kurz nach dem Einbruch der Dunkelheit, eine Einladung für jeden, an einer Mahnwache für den Frieden teilzunehmen. Unterhalb des mächtigen Mauerwerks hatte Thorsten Salamon vom Verkehrsverein im sauerländischen Schmallenberg erneut den Schriftzug „Nie wieder Krieg!“ bunt illuminiert – zunächst in Blau und Gelb, den Nationalfarben der Ukraine, danach in Grün, der Farbe der Hoffnung. Doch auch in den Farben des Regenbogens leuchtete Waldbröls Mauer.
Schweigendes Mahnen
Etwa 40 Leute haben sich an diesem Abend versammelt – die eine Hälfte im Zentrum der Mauerkrone rund um ein zusätzliches Kerzenrondell, die andere unterhalb der Mauer – um eine halbe Stunde lang schweigend an den Frieden zu mahnen. Organisatorin Nicole Ritter freute sich: „Seit Mittwoch machen wir das jeden Abend und immer sind rund zehn bis 15 Leute zu uns gekommen.“ Die Waldbrölerin berichtete zudem, dass sie zu der Aktion vom Schweigemarsch am Wochenende zuvor inspiriert worden sei. Sie habe sich gewundert, dass dieser nicht hinauf zur Friedensmauer geführt habe. „Wir blicken tagtäglich auf diesen Schriftzug und möchten ihn nun als Mahnmal in der jetzigen Zeit in den Vordergrund rücken.“ Ritter betonte, dass die Mahnwache ganz bewusst nicht ausschließlich auf den Krieg in der Ukraine gerichtet sei, sondern für Frieden auf der ganzen Welt werbe. „Wir möchten Frieden und gute Gedanken um den ganzen Erdkreis schicken.“ Ihr Ehemann Thomas Lüthy hatte sich um Windschutz für die Teelichter gekümmert. Für jede einzelne Kerze hatte er Folien in passenden Größen zusammengerollt und dann mit einer Büroklammer beschwert.
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„Es ist bedrückend, immer neue schlimme Nachrichten zu hören und zu wissen, dass man nichts dagegen unternehmen kann“, sagte Dieter Brüser vom Waldbröler Freundeskreis Asyl. Und seine Frau Margrit ergänzte: „Hier wird uns einmal mehr bewusst, wie bedroht der Frieden in der Welt ist.“ Ritter schilderte unterdessen, dass die abendlichen Mahnwachen vorerst am Sonntag beendet würden, dann läutete sie mit drei Gongschlägen das „Stille Stehen an der Friedensmauer“ ein.