GewerbesteuerausgleichWipperfürth erhält 10,5 Millionen Euro von Bund und Land
Wipperfürth/Lindlar – Kämmerer Herbert Willms strahlt über das ganze Gesicht. „Ich freue mich riesig“, sagt der Kassenwart im Wipperfürther Rathaus. Der Grund dafür: Wipperfürth erhält vom Land und vom Bund eine ungewöhnlich große Geldsumme: rund 10,45 Millionen Euro. Es handelt sich um einen Ausgleich für wegfallende Gewerbesteuern. Aufgrund der Corona-Pandemie rechnet die Kämmerei für dieses Jahr mit Steuerausfällen von rund 7,7 Millionen Euro. Dass die Hansestadt nun aber sogar deutlich mehr erhält, hängt mit der pauschalen Berechnungsweise zusammen, nach der Land und Bund die Gesamtsumme von 2,72 Milliarden Euro verteilen.
Der Anteil der Kommunen wird berechnet nach den Gewerbesteuereinnahmen der Jahre 2017 bis 2019. Und das waren für Wipperfürth alles sehr gute Jahre, 2019 nahm die Hansestadt die Rekordsumme von 24 Millionen Euro Gewerbesteuern ein.
Dank der unerwarteten Finanzspritze aus Düsseldorf und Berlin wird Wipperfürth den Haushaltsausgleich für das laufende Jahr 2020 locker schaffen.
Deutlich weniger Geld für Lindlar
Doch das Glück ist nicht von Dauer. Für 2021 rechnet der Kämmerer mit einer erneuten Unterdeckung von 4,7 Millionen Euro, damit müsste Wipperfürth erneut in ein Haushaltssicherungskonzept. Was unter anderem daran liegt, dass Wipperfürth im kommenden Jahr 1,6 Millionen Euro mehr als Kreisumlage nach Gummersbach abführen muss.
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Im Vergleich zur Hansestadt erhalten die anderen Kommunen in Oberberg deutlich weniger Geld aus dem Ausgleichsprogramm. Lindlar soll rund 970 000 Euro erhalten, Hückswagen rund 550 000 Euro. Schlusslicht ist Bergneustadt mit 260 000 Euro. „Wir hätten uns über eine größere Zuwendung auch gefreut“, sagt der Lindlarer Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. (cor)