Stimme für die Jugend?Marienheider Ausschuss diskutierte über Jugendparlament
Marienheide – Soll in Marienheide ein Jugendparlament gegründet werden, das künftig in die Rats- und Ausschussarbeit der Gemeinde miteinbezogen wird? Im Oktober vergangenen Jahres hatte die SPD-Fraktion einen Antrag an die Verwaltung gestellt, ein Konzept zur Einführung eines Jugendparlamentes zu erarbeiten. In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Soziales war das Jugendparlament nun erneut Thema.
Bürgermeister Stefan Meisenberg hatte Jonas Theßeling, Fachreferent im Bereich der Jugendförderung beim Landesjugendamt Rheinland, eingeladen, um die Verwaltung sowie die Ausschussmitglieder mit dem Thema vertraut zu machen und von Erfahrungen aus anderen Städten und Kommunen zu berichten. Eigenständige Jugendpolitik, politische Bildung und Partizipation – das seien, so Theßeling, die drei wichtigesten Säulen für den Aufbau eines Jugendparlaments.
Wie viel Macht der Jugend?
Immer wieder betonte der Fachreferent, wie wichtig es sei, Jugendliche tatsächlich in die politische Arbeit einzubeziehen, denn: „Nichts ist schlimmer, als wenn man Ideen erarbeitet, diese aber nicht ernstgenommen werden oder man Monate lang nichts mehr davon hört“, so Theßeling. Da stellte sich bei dem ein oder anderen schnell die Frage: „Wie viel Macht möchten wir Jugendlichen überhaupt geben?“ Zudem stellte Theßeling klar: Ein Jugendparlament muss personell betreut werden, am besten durch eine feste oder halbe Stelle – und die kostet Geld.
Mit Interesse folgten die Anwesenden den Ausführungen des Referenten. Dass der ausführliche Vortrag und die anschließende Diskussion in Zeiten der Corona-Pandemie fast eine Stunde dauerte, schien niemanden der Anwesenden zu stören. Birgit Hillrichs (CDU) regte an, zunächst bei den Jugendlichen abzufragen, ob genügend Interesse an einem solchen Parlament bestehe, damit die auch „für längere Zeit am Ball bleiben“. Dem stimmten schließlich auch die anderen Fraktionen sowie Bürgermeister Stefan Meisenberg zu. Der sagte zu, dass die Verwaltung eine Liste aller Vereine in der Gemeinde erstelle, in denen sich junge Menschen bereits engagieren.
Das könnte Sie auch interessieren:
Über die Vereine und über die Schulen sollen im ersten Schritt die verantwortlichen Betreuer und dann die Jugendlichen angesprochen werden. In einem Workshop wolle man überlegen, „wie wir in Marienheide auch als kleine Kommune Jugendpolitik ermöglichen können“, erklärte der Bürgermeister.