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Streifzug für HöhlenforscherEngelskirchen bekommt neuen Wanderweg

Lesezeit 3 Minuten

Die Aggertalhöhle ist Hauptattraktion am Wegesrand.

Ründeroth – Die Gemeinde Engelskirchen bekommt einen neuen „Streifzug“. Als eine von 24 Rundstrecken des Bergischen Wanderlandes soll künftig ein „Höhlenweg“ über die Ründerother Unterwelt informieren. Damit wird Ersatz für den Engelskirchener „Vogelweg“ geschaffen, der durch einen Erdrutsch 2016 unpassierbar wurde.

Wie Wastl Roth-Seefrid, Wegemanager des Bergischen Wanderlandes, nun im Naturschutzbeirat des Kreistags erläuterte, haben sich Gemeinde und Wanderland darauf verständigt, dass nicht das Thema „Gesundheit“, wie zwischenzeitlich erwogen, sondern die Geologie im Mittelpunkt des neuen Themenwegs steht. Hintergrund ist die aufsehenerregende Entdeckung des Ründerother „Windlochs“.

Eine Frage der Finanzen

Dass es einen neuen Engelskirchener Streifzug geben muss, ist schon eine Frage der Finanzen: Da die bergischen Wanderwege durch Mittel des Landes NRW und der Europäischen Union gefördert wurden, müssen sie aufgrund der Zweckbindungsfrist mindestens bis zum Jahr 2030 aufrechterhalten werden. Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung kann aber ein neuer Wanderweg errichtet werden, sofern die Wiederherstellung des bisherigen Weges zu aufwendig ist, sagt Roth-Seefrid.

Die neue Strecke fand im Naturschutzbeirat Zustimmung, obwohl hier die touristische Nutzung der Natur oft kritisch gesehen wird (siehe Kasten). Der neue Streifzug verläuft zum größten Teil auf bestehenden Wanderwegen, 300 Meter davon auf einem ohnehin vorhandenen Pfad innerhalb des Landschaftsschutzgebiets. Drei von zehn Infotafel-Standorten liegen an dem bestehenden Wanderweg innerhalb des Naturschutzgebiets „Weinberg“.

Kritik an Naturlagerplatz

Keine Zustimmung gegeben hat der Naturschutzbeirat des Kreises für den Plan, nordöstlich von Nümbrecht-Benroth einen Naturlagerplatz anzulegen. Jens Eichner, Geschäftsführer des Naturparks Bergisches Land, und Wastl Roth-Seefrid, Wegemanager des Bergischen Wanderlands, hatten dem Beirat einen Platz im Wald direkt am Bergischen Panoramasteig vorgestellt. Dieser sollte als Pilotprojekt der erste von 22 Standorten sein, an dem Wanderer auf Holzplattformen bis zu zwei Zelte aufschlagen können. In der Eifel habe man die Erfahrung gemacht, dass derartige Trekking-Plätze eine unproblematische Alternative zum Wildcampen darstellten.

Doch auch der Hinweis auf die strengen Verhaltensmaßregeln und die Bereitschaft von Eigentümer und Dorfgemeinschaft, sich um die Pflege des Platzes zu kümmern, zerstreute nicht die Bedenken der Jäger, Waldbauern und Naturschützer im Beirat. Der Wald sollte als Ruhezone des Wilds geschützt werden, mahnte Rainer Ufer von der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt: „Die totale Vermarktung der Landschaft muss aufhören.“ Wegemanager Roth-Seefrid setzt nun seine Hoffnungen auf einen zweiten Pilotplatz im Rhein-Sieg-Kreis. Dort soll der Lagerplatz auf dem Gelände eines Bauernhofs entstehen. (tie)

An der Agger entlang

Als Startpunkt wurde der Ründerother Bahnhof gesetzt. Von dort geht es an der Agger entlang nach Stiefelhagen, hoch zum Haldyturm, am Windloch vorbei zum Walbachtal und an der Aggertalhöhle im großen Bogen zurück nach Ründeroth. Auf zehn Tafeln am Wegesrand solle Groß und Klein von Fossilien, Sagenfiguren und historischen Persönlichkeiten erfahren, von der Nutzung der Höhlen als Luftschutzbunker durch den Menschen und als Winterquartier durch die Fledermaus. Windloch, Bachschwinde und andere Besonderheiten werden vor Ort erläutert. Geplant sind Audiostationen mit Höhlensagen und einem Interview mit einem Höhlenforscher. Per QR-Code wird man auf seinem Smartphone Videos von der Bachschwinde Walbach und aus dem Inneren des Windlochs ansehen können.

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Verweisen wollen die Tafelautoren auch auf verwandte Sehenswürdigkeiten in der Nachbarschaft wie die Wiehler Tropfsteinhöhle, die Grube Silberhardt und den Tunnel am Panorama-Radweg.