Streit über öffentliche ToiletteWer darf auf Wipperfürths barrierefreies WC?
Wipperfürth – Dass das neue, behindertengerechte WC im Innenhof des Rathauses tagsüber für alle Benutzer geöffnet ist, ist dem Inklusionsbeirat Wipperfürth ein Dorn im Auge. Der Beirat vertritt die Interessen der Menschen mit Behinderung in der Stadt.
„Wir haben die Befürchtung, dass es zu Vandalismusschäden kommt“, sagt Susanne Holtfreter vom Beirat. Sie wünscht sich, dass die jetzige Regelung, die nach einer Entscheidung der Politik zunächst für drei Monate gelten soll, geändert wird. Denn für Menschen ohne Handicap gebe es genügend Alternativen.
Toilettentüre in Wipperfürth hat eine Zeitschaltuhr
Die neue Toilette ist mit einer Zeitschaltuhr gesichert, die dafür sorgt, dass man abends und nachts nur mit einem sogenannten Euroschlüssel die Tür öffnen kann.
„Den Schlüssel können nicht nur Menschen mit Schwerbehindertenausweis bekommen, sondern zum Beispiel auch Senioren, wenn sie eine Bescheinigung ihres Arztes vorlegen können“, erklärt Holtfreter.
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Sie hofft zudem, dass die neue Toilette bald noch mit einem Personenlifter nachgerüstet wird. Der ist vorgesehen, wurde aber noch nicht geliefert und eingebaut.
Was ist ein Euroschlüssel und wie kann man ihn bekommen?
Den Universalschlüssel für öffentliche Toiletten, kurz „Euroschlüssel“, gibt es seit 1986. Das Schließsystem öffnet weltweit mehr als 12.000 Toiletten für Menschen, die körperliche Beeinträchtigungen haben.
Wer so einen Schlüssel beantragen will, kann sich beim Inklusionsbeirat Wipperfürth per E-Mail beraten lassen: inklusionsbeirat@mail-wipperfuerth.de. Auch Seniorenberaterin Alexandra Abel, Telefon 0 22 67/64 293, kann Auskunft geben.