Seit 18 JahrenStrickkreis Bergneustadt erschafft Wolliges für den guten Zweck
Bergneustadt – Die Zahl der gestrickten Maschen geht vermutlich in die Hunderttausende, denn die fleißigen Frauen des Bergneustädter Stricktreffs erschaffen schon seit rund 18 Jahren Wolliges für den guten Zweck. Jede Woche, immer montags ab 15 Uhr, trifft sich die Gruppe im Jugendzentrum neben dem Krawinkelsaal.
Außerdem laden die Strickerinnen am ersten Donnerstag im Monat ab 10 Uhr dazu ein, bei Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen ein Päuschen zu machen. Doris Klaka, die den Treff begründet hat, betont lachend: „Donnerstags geht es nur darum, in Kontakt zu kommen. Da muss niemand Wolle und Stricknadeln mitbringen.“
Gestrickt wird für die Tafel, für Frühchen und den Förderkreis
Doch einige der Frauen, die donnerstags gemeinsam Kaffee trinken, frönen natürlich auch in diesen Stunden ihrer Leidenschaft fürs Handarbeiten. Immerhin wird alles Fertige für gute Zwecke abgegeben. Und dieser Zwecke gibt es gleich mehrere. Ein Teil geht an die Tafel in Bergneustadt. Mützchen und winzige Schühchen für Frühchen werden ins Kreiskrankenhaus Gummersbach gebracht, und regelmäßig spendet der Stricktreff an den Förderkreis für Kinder, Kunst & Kultur, dessen Räume er nutzen kann.
Doris Klaka berichtet schmunzelnd, dass ihre Strickleidenschaft nicht in Kindheit und Schulzeit wurzelt, sondern sie erst recht spät zur Nadel kam. „Als ich noch im Seniorenheim in der Bergneustädter Altstadt tätig war, hat mir eine 92-jährige Bewohnerin beigebracht, wie man Socken strickt.“ Doris Klaka war begeistert, der Stricktreff im Seniorenheim machte nicht nur ihr Freude, und Socken sind seitdem in großer Zahl entstanden. Seit acht Jahren trifft der Strickkreis sich nun im Jugendzentrum, kreiert Tücher, Socken, Schals und Kuscheltiere, die verschenkt und verkauft werden. Kommt Geld zusammen, wird es wieder in Wolle investiert.
Das Gummersbacher Geschäft „Strickfieber“ ist dann meist das Ziel, denn Inhaberin Monika Hamacher ist Mitglied im Förderkreis für Kinder, Kunst & Kultur und spendet nicht selten auch das eine oder andere Knäuel. Doris Klaka sagt: „Es gibt in der Welt so viel zu tun. Warum sollen wir da nicht mit Freude und Spaß helfen?“
Das könnte Sie auch interessieren:
Da die Herzen der Strickerinnen also nicht nur für ihr Handwerk, sondern auch für andere Menschen schlagen, lud die Gruppe regelmäßig die jungen Besucherinnen und Besucher aus dem weißrussischen Gomel ein, die auf Einladung der Wiedenester Initiative Kinder von Tschernobyl nach Oberberg kamen. Die Leute wurden bunt beschenkt und mit Eis bewirtet.
„Das waren immer schöne Nachmittage“, erinnert sich Klaka und sagt, sie sei ungemein stolz auf ihren Strickkreis, der in den Jahren seines Bestehens längst zum Freundeskreis wurde und unzähligen Menschen Freude gemacht hat. „Wir haben ältere Damen dabei, die ohne den Kreis deutlich einsamer wären.“Das Stricken hilft der Motorik und dem logischen Denken, das Lernen immer neuer Muster hält fit im Kopf und natürlich helfen die Profis den Anfängerinnen.