Deutsche Tischtennis-MeisterschaftBenedikt Duda gewinnt fünftes Doppel-Gold in Folge
Saarbrücken/Bergneustadt – „Ich fahre mit dem Ziel nach Saarbrücken, meine beiden Titel aus dem vergangenen Jahr erfolgreich zu verteidigen“, hatte Benedikt Duda im Vorfeld der 90. Deutschen Meisterschaften im Tischtennis selbstbewusst zu Protokoll gegeben. Dieses Vorhaben konnte das Eigengewächs des TTC Schwalbe Bergneustadt allerdings nur zum Teil umsetzen.
Der 28-Jährige gewann zum insgesamt fünften Mal in Folge die Doppel-Goldmedaille mit seinem Standardpartner Dang Qiu (ASV Grünwettersbach). Die beiden langjährigen WG-Bewohner sind damit alleinige Rekordhalter und müssen sich die Auszeichnung nicht mehr mit den ehemaligen Weltmeistern Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner teilen.
Silbermedaille im Einzel
Auf der anderen Seite schaffte es Duda aber nicht, erneut die Einzel-Konkurrenz für sich zu entscheiden. Im Endspiel erwies sich der Weltranglistenzehnte Qiu bei der 6:11, 5:11, 4:11, 11:3 sowie 7:11-Niederlage als eine Nummer zu stark.
„Benedikt hat Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, bilanzierte Schwalbe-Sportwart Heinz Duda, der seinen Sohnemann von der Tribüne aus anfeuerte. „Dang befindet sich aktuell in der Form seines Lebens. Da war nicht viel zu holen.“ Der Penholderspieler, eine Woche zuvor noch Turniersieger in Lima (Peru) gewesen, spielte am Tisch mit sehr viel Druck. „Benedikt hat bei den langen Ballwechseln meist den Kürzeren gezogen“, beobachtete sein Vater.
Lange ohne Satzverlust
Auf dem Weg in das Finale gab sich Benedikt Duda keine Blöße und blieb gegen Mike Hollo (SV Riedering), Pekka Pelz und Gerrit Engemann (beide TTC GW Bad Hamm) sogar ohne Satzverlust. In der Vorschlussrunde hätte eigentlich der an Position eins gesetzte Dimitrij Ovtcharov (Fakel Orenburg/Russland) gewartet. Doch zu diesem Duell kam es nicht, denn der Weltranglistenneunte stieg nach seinem Erstrundensieg gegen Moritz Spreckelsen (TSV Schwarzenbek) wegen gesundheitlichen Problemen aus dem Turnier aus.
So nutzte Florian Bluhm, ebenfalls vom Zweitligisten aus Bad Hamm, die Gunst der Stunde und qualifizierte sich sensationell für das Halbfinale. In einer hochklassigen Partie nahm der Defensivspezialist Duda zwar zwei Sätze ab, der 4:2-Erfolg des Bergneustädters war allerdings in keiner Phase gefährdet. „Wenn Benedikt meinte, kreativ spielen zu müssen, hat er sich selbst gefährdet“, verriet der Schwalbe-Sportwart. „Allerdings muss ich auch sagen, dass Bluhm sehr gut die Bälle gefischt und das Turnier seines Lebens gespielt hat.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Wie schon Ende August des vergangenen Jahres in Bremen feierten Benedikt Duda/Dang Qiu den nationalen Meistertitel ohne auch nur einen Satz verloren zu haben. Die alten und neuen Goldmedaillengewinner stellten ihre Vormachtstellung eindrucksvoll unter Beweis. Im Endspiel waren Gerrit Engemann und Kirill Fadeev (Borussia Dortmund) bei der 4:11, 4:11 sowie 8:11-Niederlage ohne jegliche Chance. Nach dem verwandelten Matchball lagen sich Duda/Qiu freudestrahlend in den Armen – und das nun schon zum fünften Mal in Serie.
„Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, das Finale bei den Deutschen Meisterschaften zu gewinnen“, sagte Duda, der nun keinesfalls aufhören wird, Doppeltitel zu holen. „Nächstes Jahr geht es weiter. Dann wollen wir das sechste Gold holen.“