Bergneustadt – An den 29. August 2021 kann sich Benedikt Duda noch ganz genau erinnern. An diesem Tag gewann der Tischtennis-Profi des TTC Schwalbe Bergneustadt in der Bremer ÖVB-Arena seinen ersten deutschen Meistertitel im Einzel. In einem hochklassigen Endspiel setzte sich der heute 28-Jährige gegen Bastian Steger (TSV Bad Königshofen) damals in sechs Sätzen durch. Knapp zehn Monate später muss sich Duda bei der 90. Auflage der nationalen Titelkämpfe, die heute und morgen in Saarbrücken ausgetragen werden, mit der Rolle des Gejagten anfreunden.
Dang Qiu neue Nummer zehn der Weltrangliste
In der Setzungsliste taucht der Linkshänder hinter Dimitrij Ovtcharov (Fakel Orenburg/Russland) und Dang Qiu (Borussia Düsseldorf) an Position drei auf. „Es wird nicht leicht. Aber natürlich möchte ich meinen Titel verteidigen“, so Duda.
Sowohl Ovtcharov als auch Qiu sammelten in der vergangenen Woche Spielpraxis bei einem international gut besetzten Turnier in Lima (Peru). In einem rein deutschen Finale behauptete sich Dang Qiu als neue Nummer zehn der Weltrangliste gegen den Neunten Ovtcharov.
Hochzeit statt Turnier
Benedikt Duda zog es dagegen vor, in den heimischen Gefilden zu bleiben. Und das hatte seinen guten Grund, denn Bruder Frederik heiratete und der deutsche Meister war als Trauzeuge zugegen. „Ich hatte mich dann doch gegen ein Turnier und für die Hochzeit entschieden“, merkte Benedikt mit einem Augenzwinkern an.
Seit wenigen Tagen gilt der komplette Fokus aber wieder seinem Beruf. Nicht nur im Einzel möchte der Linkshänder erneut ganz oben auf dem Podium stehen, sondern auch im Doppel. An der Seite von Dang Qiu gab es bei den vergangenen vier Turnieren jeweils Gold.
Auch ein neuer Rekord möglich
In Bremen wurde der Rekord von Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner eingestellt. Mit einem weiteren Triumph in Saarbrücken könnten Duda/Qiu die alleinigen Rekordhalter werden. Die Chancen dazu sind ausgezeichnet, denn das eigentlich an Position zwei eingestufte Duo, Ricardo Walther/Kilian Ort (ASV Grünwettersbach/TSV Bad Königshofen), geht nicht an den Start. Ort musste kurzfristig absagen.
Nach der Setzungsliste sind nunmehr Gerrit Engemann (TTC GW Bad Hamm) und Kirill Fadeev (Borussia Dortmund) die größten Konkurrenten. Das Duo ist in der Zweiten Bundesliga beheimatet. Sowohl Dimitrij Ovtcharov als auch der ehemalige Bergneustädter Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen) nehmen nicht am Doppel-Wettbewerb teil.
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„Dang und ich wollen auf jeden Fall den Titel holen“, verrät Duda. „Den Rekord haben wir zwar im Hinterkopf, werden uns aber dennoch nicht unter Druck setzen.“ Seine aktuelle Form bezeichnet das Schwalbe-Eigengewächs als „ganz gut. Ich fühle mich fit. Es passt schon alles."