Treffpunkt WertstoffhofAbfallwirtschaftsverband sucht Standort in Oberberg
- Neun Wertstoffhöfe gibt es im BAV-Gebiet bereits – sechs im Rheinisch-Bergischen Kreis, bislang drei in Oberberg: in Waldbröl, im Lindlarer Entsorgungszentrum Metabolon und in Hückeswagen.
- Jetzt wird ein weiterer Standort gesucht.
Oberberg – Morgens den neuen Schrank kaufen und den alten am besten noch am selben Tag loswerden. Am Wochenende die Kacheln in Bad oder Küche runtergeschlagen, jetzt soll der Schutt nicht wochenlang vorm Haus herumliegen, bis er portionsweise über die graue Tonne entsorgt werden könnte.
Auf die „Jetzt und Gleich“-Mentalität seiner Kundschaft stellt sich der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) mit der Einrichtung von immer mehr Wertstoffhöfen ein. Hier kann der Bürger abgeben, was nicht in die Tonne passt oder vor dem nächsten Sperrmüll nicht erst in den Keller geschleppt werden soll.
Wertstoffe
Angenommen wird an den Wertstoffhöfen nur, was in ein Auto, auf einen Hänger oder in einen Transporter passt – haushaltsübliche Mengen also. Dazu zählen bis zu drei Kubikmeter Sperrmüll oder Grünabfälle. Seit der neuen Ausschreibung des Dualen Systems ist der BAV auch für die Abfallberatung im Zusammenhang mit dem Verpackungsmüll im Gelben Sack zuständig und nimmt die Beutel ebenfalls in seinen Wertstoffhöfen an. Elektrogeräte, Altmetall, Papier und Pappe, Korken, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen, alte Kleidung und Schuhe, CDs und DVDs – all das kann bei den Wertstoffhöfen kostenlos abgegeben werden. (kn)
Obwohl Grünschnitt und Sperrmüll ebenso kostenlos abgeholt werden wie sogenannte Weißware, also Waschmaschinen oder Kühlschränke, ist es offenbar gerade „in“, selbst seinen Müll wegzufahren. Auch wenn’s was kostet. „Geiz ist geil“ zählt hier nicht. Hauptsache, alles ist schnell weg.
Neun Wertstoffhöfe gibt es im BAV-Gebiet bereits – sechs im Rheinisch-Bergischen Kreis, bislang drei in Oberberg: in Waldbröl, im Lindlarer Entsorgungszentrum Metabolon und in Hückeswagen. Für die Kreismitte ist Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths gerade auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Gummersbach wäre geeignet, auch der westliche Teil von Bergneustadt kommt in Betracht.
Die Nachfrage nach der Do-it-yourself-Entsorgung ist groß. Am Tag vor Heiligabend habe das Bürgertelefon bei ihm bestimmt 50 mal geklingelt, berichtet Abfallberater Gerhard Lützel. Die Frage sei stets dieselbe gewesen: „Wann hat der Wertstoffhof auf?“ Die Menschen, hat Monika Lichtinghagen-Wirths beobachtet, hätten begonnen, in Kreisläufen zu denken: „Sie wollen Ressourcen schonen und beitragen, dass aus Wertstoffen wieder Rohstoffe werden.“
Das führt gelegentlich zu der kuriosen Situation, dass die Wertstoffhöfe regelrechte Stammkundschaft haben: „Da gibt es welche, die kommen wirklich jede Woche.“ Was laut BAV-Geschäftsführerin Lichtinghagen-Wirths wohl auch daran liegt, dass die Mitarbeiter auf den Höfen besonders nett und hilfsbereit seien. Nicht selten nähmen die Anlieferer, wenn sie ihre Ladung in die jeweiligen Container vorsortiert hätten (selbst abzuladen ist Pflicht), bei der Gelegenheit auch gleich etwas mit – Blumenerde, Kompost oder Rindenmulch aus dem BAV-eigenen Kompostierwerk.
Etwas unübersichtlich ist die Regelung des Bezahlens. Je nach dem, welcher Wertstoffhof angesteuert wird, müssen die Anlieferer für bestimmte Dinge zahlen, für andere nicht. Wer was wo bezahlen muss, hängt von den Müllgebühren ab, die er an seinem Wohnort zahlt. Bei manchen ist der Service schon drin, bei anderen nicht.
Allgemein entgeltfrei sind Elektrogeräte, Altmetall, Pappe, Textilien, Schuhe oder CDs und DVDs. Während Gartenabfälle am Wertstoffhof in Waldbröl je nach Menge zwischen 3 und 35 Euro kosten und für den Sperrmüll bis zu 75 Euro anfallen können, zahlen die Reichshofer für jeweils drei Kubikmeter beider Abfallarten nur pauschal fünf Euro. Wer überlegt, sich an diesen Vorgaben vorbeizuschummeln, kann’s gleich lassen: Die Anlieferer müssen den Personalausweis vorzeigen.
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Falls es Monika Lichtinghagen-Wirths gelingt, ein etwa 3000 Quadratmeter großes Areal in der Kreismitte für den dann vierten Wertstoffhof in Oberberg zu finden, muss dies nicht die letzte Neueröffnung sein: „Wir haben das Ohr am Verbraucher. Besteht weiterer Bedarf, werden wir weitere Höfe eröffnen.“