TV Rodt-MüllenbachIn der alten Turnhalle fehlen jetzt nur noch neue Duschen
Rodt/Müllenbach – Noch sind Handwerksbetriebe damit beschäftigt, in den Waschräumen die Duschen auszubauen, eine Fußbodenheizung zu installieren und die Wände neu zu fliesen. Doch das Ende der Arbeiten in der betagten Turnhalle auf dem Rodt ist absehbar, sagt Hallenwart Klaus Kuss: „Und wenn das in gut zwei Monaten erledigt ist, haben wir unser Großprojekt Hallensanierung abgeschlossen – zumindest vorerst.“
Seitdem der Turnverein Rodt-Müllenbach (TVRM) die Halle zum Jahresbeginn 2014 von der damals zum Sparen gezwungenen Gemeinde Marienheide übernahm, hat sich an der fast 80 Jahre alten Immobilie jede Menge getan. Vor sieben Jahren begann der TVRM damit, den Sanierungsstau aus vielen Jahrzehnten nach und nach aufzuarbeiten.
Förderung mit Eigenanteil
Mit großem finanziellen Aufwand, unterstützt von vielen Spendern und Sponsoren, wurden zunächst Fenster, Dachisolierung und Heizungsanlage erneuert. Allein das kostete den Verein 140 000 Euro. Vor drei Jahren ging’s dann aufs Dach, das komplett neu eingedeckt wurde. Und weil dann schon mal das Baugerüst stand, erhielt die komplette Halle auch gleich einen neuen Anstrich.
Seit Jahresbeginn wird weiter gebaut. Dank eines 90 000 Euro schweren Zuschusses aus dem Fördertopf „Moderne Sportstätte 2022“ konnte es sich der TVRM leisten, den mehrere Jahrzehnte alten und arg ramponierten Hallenboden von einer Fachfirma von Grund auf erneuern zu lassen. Er wurde bis zum Betonboden ausgebaut und mit einem neuen Schwingboden und Vinylbelag neu errichtet.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Boden hat sich in den vergangenen Wochen schon bewährt, seitdem die Corona-Verordnung wieder Sport in Innenräumen erlaubt. Während der Einbau des Bodens im Frühjahr nur gut einen Monat dauerte, nimmt die Sanierung der Duschen für Damen und Herren mehr Zeit in Anspruch. Die stammen noch aus den Anfangsjahren der Halle, schätzt Kuss. Umso mehr gibt es hier zu tun.
„Rund 38 000 Euro zahlen wir aus eigener Kasse“
Wo es möglich ist, packen die Vereinsmitglieder selbst an. So konnte etwa bei Abrissarbeiten und der Installation neuer Elektroverkabelung Geld gespart werden. Trotzdem muss der TVRM für die kostspieligen Arbeiten auch an die eigenen Finanzen, erklärt Geschäftsführerin Svenja Massolle. Denn die Sportstätten-Förderung ist an einen Eigenanteil geknüpft, den die Rodt-Müllenbacher beisteuern müssen. „Rund 38 000 Euro zahlen wir aus eigener Kasse“, sagt Massolle: „Auch deswegen können wir froh sein, so viele treue Mitglieder zu haben.“
Rund 800 Sportlerinnen und Sportler sind es in den Abteilungen Handball, Ski, Turnen und Volleyball, und an dieser Zahl konnten auch die Wirren der Pandemie nicht viel ändern. „In normalen Jahren hatten wir stets zirka 50 Abgänge und 50 Neuzugänge. Das hielt sich die Waage“, sagt Massolle: „Aber die Neuzugänge haben uns seit dem vergangenen Jahr gefehlt, weil uns Corona so stark ausgebremst hat.“ Jetzt, da wieder Kurse und Trainings stattfinden können, kämen auch wieder neue Mitglieder. Der TVRM sieht sich in stabilem Fahrwasser.
Das nächste Großprojekt ist schon in Planung
Wie so viele Vereine hofft auch der TVRM, dass sich die Corona-Lage weiter normalisiert – und dass wieder Veranstaltungen wie der Pferd-Werkzeuge-Lauf und das Spiel- und Sportfest stattfinden können. Beides musste in diesem und im vergangenen Jahr ausfallen, „was uns auch einige Einnahmen kostete“, sagt Massolle.
Und Geld brauche es auch weiterhin, blickt Hallenwart Kuss auf künftige Investitionen: „Wenn man so eine Immobilie sein Eigen nennt, gibt es natürlich immer etwas instandzuhalten.“ Das nächste Großprojekt, sagt Massolle mit Blick aus der Tür, werde wahrscheinlich die Erneuerung des Sportplatzes sein.