Umbau Busbahnhof WipperfürthPolitiker werfen Verwaltung mangelnde Vorbereitung vor

Der Busbahnhof sollte im Rahmen des Innenstadtkonzeptes umgebaut werden und auch öffentliche Toiletten erhalten.
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- Im Wipperfürther Ausschuss für Stadtentwicklung kam es zum Streit zwischen Politik und Verwaltung.
- Der Grund: Eine Reihe von Politikern fühlte sich nicht genügend informiert über die Umbau-Möglichkeiten des Busbahnhofs
- Am Ende wurde ein Beschluss in den Stadtrat vertagt.
Wipperfürth – Viereinhalb Stunden dauerte der öffentliche Teil der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am Mittwoch.Besonders breiten Raum nahm dabei die Diskussion über die Umgestaltung des Surgères- Platzes ein.
Allerdings ging es dabei nicht um die inhaltlichen Fragen, sondern um den Ablauf und die Informationen zum Umbau des Busbahnhofes insgesamt.
Ursprünglich war auf der Tagesordnung lediglich ein mündlicher Bericht vorgesehen. Er wurde jedoch in der Bereich Beschlüsse verschoben, damit die Politik gegebenenfalls auch entscheiden könne. Doch dazu kam es nicht. Stephan Hammer, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen und Umwelt, stellte drei Varianten für den Umbau vor.
Drei Varianten für den Umbau möglich
Die erste sieht eine Verschwenkung der Straße vor, dazu öffentliche Toiletten, Fahrradboxen, Kartenverkauf und einige wenige Parkplätze für Kunden der Geschäfte. Sieben Busse können halten, dazu gibt es einen Pausenplatz.
Variante B lässt die Verkehrsführung wie sie ist, dazu gibt es Toiletten, Mobilstationen und sieben Haltepunkte. Die Buskaps sind in allen Varianten barrierefrei erreichbar.
Variante C ist mehr oder weniger eine Renovierung des Ist-Zustandes mit Anpassen der Ein- und Ausfahrten an die Anforderungen für Busse.
SPD und CDU über die Verwaltung verärgert
Frank Mederlet, der SPD-Fraktionschef, fand deutliche Worte. Es sei absolut enttäuschend und eine Ignoranz gegenüber dem Rat, dass es keine schriftliche Vorlage gebe. Zu informieren und rechtzeitig eine Beschlussvorlage vorzulegen, sei Aufgabe der Verwaltung. Doch das habe sie nicht getan.
Die vorgestellten Varianten seien ebenso enttäuschend. Seit 2012, mit Beschluss des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt (INHK) sei klar, dass der Busbahnhof nicht so bleiben könne. Doch es sei kaum etwas geschehen.
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Friedhelm Scherkenbach, Fraktionschef der CDU, zeigte sich gleichermaßen enttäuscht. Eigentlich hätte der Busbahnhof schon 2019 fertig sein sollen. Nun müsse man durchaus auch über einen alternativen Standort nachdenken.
Hans-Peter Müller (CDU) sah das Problem ganz anders. „Wir wissen nicht was wir wollen und ich nehme mich dabei nicht aus“, sagte er. Es gebe keine klare Zielvorgabe, daher könne die Verwaltung auch nicht planen. Mederlet widersprach ihm. Der Rat habe die Ziele definiert und beschlossen. Die Verwaltung habe einen Auftrag erhalten, doch sei ihm nicht nachgekommen.
Das geplante Glasdach über den Bussteigen, das rund eine Million Euro kosten soll, könne kaum aus INHK-Mitteln gestemmt werden, so viel könne man an anderer Stelle nicht einsparen. Das aber hat die Bezirksregierung gefordert, so Hammer.
Er teilte mit, dass aufgrund des Raumbedarfs der Mobilstationen der vorhandene Platz nicht ausreiche, um alle Anforderungen zu erfüllen. Man habe auch einen Antrag an die Regionale gestellt, den Umbau des Surgères-Platzes über Regionale-Mittel zu finanzieren, das gehe aber nur mit es einem Park- und Ride-Platz.
Franz Josef Flosbach von der FDP forderte, nach vorne zu blicken. „Wir brauchen eine Mobilitätsdrehscheibe.“ Die Grünen wollen noch einmal Schülerlotsen ausprobieren. Auf Vorschlag von Harald Koppelberg (UWG) wurde der Beschluss in den Rat vertagt. Bis dahin soll die Verwaltung eine Beschlussvorlage vorlegen und die Fraktionen haben Zeit zur Beratung.