Umbau der Kaisestraße in WaldbrölAuftakt am offenen Herzen

Lesezeit 3 Minuten

Die Kaiserstraße ist Waldbröls Hauptverkehrsader.

Waldbröl – Nach dem 20. April können die Waldbröler schon mal Einbahnstraße üben: Denn wenn in der Stadtmitte die Vorbereitungen für den großen Umbau der Kaiserstraße starten, dann wird auch der Einbahnstraßenring eingerichtet, der künftig durch das Zentrum führt. „Und so wird der Verkehr fließen, wenn die Kaiserstraße voraussichtlich im Spätsommer 2022 fertiggestellt ist“, erklärt Hartmut Schröder vom Fachbereich Bauen im Rathaus.

Gern hätte er den Waldbrölern und vor allem den Anwohnern der Verkehrsmeile am vergangenen Dienstagabend persönlich erklärt, was da vor ihrer Haustür geschieht. Doch weil seit Corona ein Versammlungsverbot besteht, hat Bürgermeister Peter Koester die geplante Bürgerversammlung natürlich abgesagt. Auf Information muss dennoch keiner verzichten: Am Dienstag hat die Verwaltung einen Link veröffentlicht, der Interessierte auf das Portal Youtube und dort zu einem etwa 21 Minuten langen Film führt, in dem Koester, Schröder und Klaus Marenbach vom zuständigen Ingenieurbüro Donner und Marenbach sowie Mirco Kujbida als Geschäftsführer der Waldbröler Stadtwerke über das insgesamt fast 7,9 Millionen Euro schwere Projekt aufklären. Dieses startet zunächst unterirdisch, und zwar an der Einmündung zur Nümbrechter Straße: Bevor die neue Fahrbahn kommt, landet erst mal ein neues Kanalsystem unter der Erde.

Post bis Ostern

„Und bis Ostern erhalten alle Anlieger Post von uns“, kündigt Stadtwerke-Mann Kujbida an. Danach sollen, ganz coronakonform, Termine vereinbart werden, bei denen sich Mitarbeiter ein Bild von den Hausanschlüssen machen. Allein für den Kanalbau sind rund 2 Mio. Euro kalkuliert. Auch werden Leerrohre in den Boden gebracht, durch die das schnelle Breitbandinternet fließen soll.

Alles zum Thema Film und Fernsehen

Über den Umbau informiert etwa der Ingenieur Klaus Marenbach.

Dann geht es oben weiter, danach wird Waldbröls Integriertes Stadt- und Handlungskonzept konkret – für Bürgermeister Koester „ein immenser Schritt, ein Meilenstein“: „Ziel ist es, mehr Aufenthaltsqualität an der Kaiserstraße zu schaffen, mehr Verweilzonen einzurichten und den Verkehr zu reduzieren.“ So sollen 44 neue Bäume für einen grünen Ausblick sorgen. Gleichwohl, so ist zu erfahren, musste sich die Stadt aus Kostengründen von den Plänen verabschieden, die Treppen an der Alten Rathausstraße und an der Bergstraße neu zu gestalten. Dafür fehlten rund 500 000 Euro in der Stadtkasse, heißt es aus dem Bürgerdorf am Alsberg.

Dreharbeiten

Wie dreht man einen Film in Zeiten von Kontaktrestriktionen? „Mit ganz, ganz viel Abstand“, sagt Hartmut Schröder, der im städtischen Fachbereich Bauen den Tiefbau verantwortet. „Wir alle standen weit verstreut im Bürgersaal des Bürgerdorfes.“ Und Kontakt aufnehmen können die Waldbröler jetzt ganz kontaktlos, wollen sie ihre Meinung zu den Ausbauplänen sagen. Sowohl auf ihren eigenen Seiten als auch in dem Film hat die Stadt Waldbröl alle Rufnummern und E-Mail-Adressen aufgelistet. (höh)

www.waldbroel.de

Gearbeitet wird nach Angaben von Ingenieur Marenbach auf einer Strecke von rund 800 Metern zwischen dem Brölbahnkreisel und der Friedenstraße. Und während Autos nach dem Ende der Arbeiten mit Tempo 30 nur noch von der Brölbahnstraße aus in Richtung des Boxberg-Kreisels fahren dürfen, ist für Fahrradfahrer die Fahrt in beide Richtungen immer frei. „Sie bekommen Schutzzonen“, kündigt der Wiehler an und betont, dass so wenige Vollsperrungen wie möglich erfolgen sollen.

Diamantgrau und Sandbeige sind die neuen Pflasterfarben

„Allerdings verlangt dieses der Arbeitsschutz an mancher Stelle“, betont Klaus Marenbach und verweist darauf, dass der rollende Verkehr immer eine 2,75 Meter breite Fahrbahn braucht, damit er weit genug weg ist von den Bauarbeitern. Nach dem 20. April sei bereits für etwa zwei Wochen mit der ersten Sperrung in Höhe der Nümbrechter Straße zu rechnen. Angelegt werden sollen auf beiden Seiten zudem 2,50 Meter breite Fußgängerwege.

Das könnte Sie auch interessieren:

Diamantgrau und Sandbeige seien übrigens die neuen Farben des Pflasters, „wie an der sanierten Nümbrechter Straße schon heute zu sehen“. Neue Straßenlaternen sollen dieses ins rechte Licht setzen. Fahrradbügel und viele Bänke gehören zur weiteren neuen Ausstattung.

Nachtmodus
KStA abonnieren