Umbau der VogteiWer die zukünftige Gastro in Gummersbach betreibt
Gummersbach – Während die historische Vogtei in der Gummersbacher Innenstadt seit Monaten verpackt ist und dabei ein klein wenig an die Arbeit der berühmten Künstler Christo und Jeanne-Claude erinnert, lässt der gläserne Anbau an den ehemaligen Amtssitz des Vogts bereits erahnen, wie das Ensemble nach der Fertigstellung im kommenden Jahr aussehen wird.
Bei dem möglichen Eröffnungsdatum gibt sich der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner beim Ortstermin indes noch sehr vorsichtig. Die Arbeiten an dem Denkmal haben den Zeitplan auf den Kopf gestellt.
Teile des Gebäudes mussten aufwändig mit Bohrpfählen abgefangen und mit Beton neu gegründet werden. Erschwerend kam hinzu, dass Ausschreibungen für einzelne Gewerke wieder aufgehoben werden mussten, weil die Angebote den preislichen Rahmen bei weitem überstiegen hätten, wie Hefner berichtet. Zum Datum sagt er, dass er vor den nächsten Sommerferien klappen sollte. Und wenn es noch früher ist, hat er auch nichts dagegen.
Betreiber des Kunstwerks wollen in der Vogtei „Frische“ bieten
Fest steht inzwischen, wer die Gastronomie in der Vogtei übernimmt. Mit Frank Hewel und Mustafa Gündesli erweitern die Betreiber des Kunstwerks im Gummersbacher Forum ihr Betätigungsfeld in Innenstadt. Ohne ins Detail gehen zu wollen, kündigt Hefner ein komplett anderes Konzept an, das das Thema „Frische“ im Fokus habe.
Doch zurück zur Baustelle, die Hefner an diesem Tag gemeinsam mit dem Bauleiter der Entwicklungsgesellschaft, Daniel Dabringhausen, inspiziert. Obwohl auf den meisten Baustellen das Material aktuell fehlt, läuft es bei der Vogtei noch vergleichsweise gut, wie Hefner und Dabringhausen erläutern. Die Glasfassade ist im Grunde fertig. Drinnen im Gebäude laufen Elektro-, Lüftungs- und Heizungsbauarbeiten.
„Wir haben die Anlagen zum Glück früh genug bestellt“, berichtet Dabringhausen. Auch der Trockenbauer könne wie geplant arbeiten und mache Meter. Bereits jetzt hat man einen sehr guten Eindruck von den künftigen Räumen. Toll ist der Ausblick durch die gläsernere Front in Richtung Vogtei. Froh ist Hefner, dass im Rahmen der Umbauarbeiten die beiden alten Bäume im Hof der Vogtei erhalten werden konnten. Sie sorgen mit dafür, dass man das Gefühl bekommt, mitten im Grünen zu sein.
Wände im Untergeschoss für eine „gute Stube“ entfernt
Viel Arbeit gibt es derweil noch im Altbau. Überall blickt man auf die blanke Wände und die mit Stahlträgern abgestützten Holzbalken. „Wer sich mit der Komplettsanierung alter Gebäude befasst, weiß, dass es nur so gehen kann“, sagt Hefner.
Die Wände im Untergeschoss des einst auch als Arztpraxis genutzten Gebäudes wurden weitgehend abgetragen, um so Platz zu schaffen für eine „gute Stube“. Dabei hätten viele Balken ausgetauscht werden müssen, weil sie morsch waren, sagt Hefner: „In Abstimmung mit dem Denkmalschutz erhalten wir, was wir erhalten können.“
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Das historische Gemäuer verfügt nach seiner Sanierung laut Entwicklungsgesellschaft über eine Nutzfläche von insgesamt 380 Quadratmetern. Die Räume im Erdgeschoss eignen sich für Trauungen, Ausstellungen, Empfänge und kleinere Veranstaltungen. Auch die Stadtgeschichte soll hier erlebbar werden. Im Obergeschoss können Schulungen, Kurse und Vorträge stattfinden.
Der zwei Geschosse umfassende Anbau wird direkt mit der Vogtei verbunden sein und per Aufzug auch den barrierefreien Zugang in das alte Haus ermöglichen. Die Erweiterung umfasst zusätzliche 435 Quadratmeter Fläche, vor allem für ein gastronomisches Angebot im Erdgeschoss.