VfL GummersbachGeschäftsführer Christoph Schindler rechnet mit Abbruch der Saison
Gummersbach – Auf die Frage, ob er in Zeiten von Corona noch daran glaubt, dass die Saison in der Zweiten Handballbundesliga zu Ende gespielt wird, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler, dass er sich das nicht mehr vorstellen könne: „Niemand glaubt momentan noch daran, dass die Saison nach dem 23. April weiter gespielt wird. Und auch einen Monat darauf werden wir noch keinen entscheidenden Schritt weiter sein“, sagt Schindler.
Am Samstag nahm die Vielzahl von Telefonkonferenzen auch für den Geschäftsführer kein Ende. „In einer waren 59 Teilnehmer gleichzeitig miteinander verbunden“, berichtet er. Gemeinsame Meetings sind in Zeiten von Corona undenkbar, umso besser, dass die Technik diese Form der Kommunikation erlaubt, wie auch Schindler findet.
Nicht klar, wohin die Reise geht
Eine Entscheidung darüber, wo die Reise hingeht, gebe es noch nicht. Der VfL-Verantwortliche rechnet aber bis Mitte der Woche damit. Insgeheim geht er schon davon aus, dass auch die Saison on der Zweiten Handball-Bundesliga abgebrochen wird. Derzeit sei für alle Beteiligten die Situation noch in der Schwebe. Daher sei es umso wichtiger, zumindest bis zum 30. Juni , also dem regulären Ende der Saison, Klarheit zu haben.
Offen sei indes die Frage, wie die Saison gewertet werden kann. Er bestätigte Informationen dieser Zeitung, nach denen es aktuell verschiedene Szenarien gibt. „Die reichen von gar keiner Wertung bis hin zu der Situation, dass es nur Aufsteiger gibt“, wie der Geschäftsführer erklärt. Im letzteren Fall gelte es zu klären, welcher Tabelle zugrunde gelegt werde. Also beispielsweise die Abschlusstabelle der Hinrunde. „Für uns als VfL ist das aber egal“, sagt Schindler.
Aus Sicht des Vereins ist für ihn die Frage, ob die kommende Spielzeit pünktlich beginnen kann, entscheidender. „Wir brauchen so schnell wie möglich Planungssicherheit, um so viel wie möglich wirtschaftlichen Schaden vom Verein fernzuhalten“, sagt der VfL-Geschäftsführer. Dabei sieht aber auch er in diesen Tagen vor allem den Schutz der Bevölkerung und den seiner Mitarbeiter an oberster Stelle.
Ein reines Wirtschaftsunternehmen
Was die Beantragung von Kurzarbeitergeld angeht, sagt Schindler, dass der VfL mit seinen 69 Beschäftigten bis runter in den Jugendbereich nichts anderes sei als ein Wirtschaftsunternehmen. Nachdem die Regierung eine Unterstützung der Wirtschaft angekündigt habe, baue auch er darauf, dass dies für Vereine wie den VfL ebenfalls gelte. Man dürfe allerdings nicht vergessen, dass es im Leistungssport andere Formen der Bezahlung gebe. Beispielsweise Prämien, Zuschläge, variable Vergütungen oder befristete Verträge.
Alles das mache eine Regelung für die Spieler nicht einfacher. Er stehe mit der Mannschaft im Dialog und gehe davon aus, dass es in dieser Woche eine Regelung geben wird.
Ein Hoffnungsschimmer ist für den Ex-Mannschaftskapitän, dass sich bereits jetzt Sponsoren bei ihm gemeldet hätten, die ihr Engagement für den Klub vorzeitig verlängern wollten. „Und Fans, die ihre Dauerkarte eigentlich zurückgeben wollten, haben diese bereits für die kommende Saison geordert.“
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Zu guter Letzt betont Schindler aber, dass der VfL sich in den Zeiten von Corona nicht zu wichtig nehmen dürfe. Die Pandemie sei schließlich für fast jedes Unternehmen eine Katastrophe.