Überraschung in GummersbachDiese vier Spieler verlassen den VfL zur kommenden Saison
Gummersbach – Es ist eine Überraschung, die der VfL Gummersbach am Samstagmorgen offiziell verkündet und mit der die VfL-Fans wohl nicht gerechnet haben: Vier Spieler werden den oberbergischen Handballverein zur kommenden Saison verlassen, darunter auch das Gummersbacher Urgestein Tobias Schröter und der langjährige Torwart Matthias Puhle.
Weil er sich auf seinen Berufseinstieg im Familienbetrieb konzentrieren möchte, verzichtet Tobias Schröter auf eine Fortsetzung seiner Handball-Profikarriere. „Es hat sich so angefühlt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um mich für den vollen Berufseinstieg zu entscheiden, eben weil eine Profikarriere immer zeitlich begrenzt ist. Deshalb musste ich schweren Herzens diese Entscheidung treffen“, begründet Schröter seinen Entschluss.
Der 28 Jahre alte Rechtsaußen, den alle nur „Pepe“ nennen, kann auf eine lange Karriere beim VfL zurückblicken. Vor 14 Jahren zog er als C-Jugendlicher erstmals das blau-weiße Trikot an und wurde mit der Zeit ein fester Bestandteil der Bundesligamannschaft, in der er 2012 sein Pflichtdebüt gab. Vor allem eine Szene bleibt: Im Abstiegsendspiel Ende Mai 2018 beim TV Hüttenberg war es ausgerechnet der Rechtsaußen, der dem VfL mit seinem Siegtreffer zum 23:22-Endstand noch einmal den Klassenerhalt sicherte.
Tobias Schröter ist dankbar für Zeit beim VfL Gummersbach
„Pepe ist als gebürtiger Oberberger, der alle Nachwuchsmannschaften des VfL durchlaufen hat, sicher ein Beispiel mit Vorbildfunktion für viele Nachwuchsspieler in der Akademie, die diesen Weg auch gerne gehen wollen“, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Er erinnert sich auch an die gemeinsame Zeit als Spieler: „Pepe und Matthias Puhle sind die beiden letzten Spieler, mit denen ich noch in Gummersbach zusammengespielt habe. Da endet für mich eine kleine Ära.“
Schröter zeigt sich dankbar für die Zeit in Gummersbach. Er sei stolz auf das, was er dort erreicht habe. Nicht nur auf dem Spielfeld habe er viele großartige Menschen kennengelernt. Auch neben dem Feld hätten sich Freundschaften entwickelt. Dem VfL möchte der 28-Jährige auch nach seinem Karriereende treu bleiben. „Der VfL Gummersbach wird immer ein großer Teil meines Lebens bleiben. Ich bin froh, dass ich in Gummersbach wohnen bleibe. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich weiter den Kontakt zum Handball haben werde“, sagt er.
Auch Matthias Puhle verlässt den VfL Gummersbach
Ebenfalls den Profisport an den Nagel hängen wird Matthias Puhle. Dem Handball bleibt der Torhüter jedoch weiter treu: Er wird zu seinem Heimatverein und Viertligisten OSC Rheinhausen wechseln. Seit 2014 steht Puhle im Gummersbacher Tor und trug zuletzt durch seine starke Leistung maßgeblich dazu bei, dass der VfL auf den Wiederaufstieg in die Erste Handball-Bundesliga hoffen darf.
Nach gesundheitlichen Problemen im vergangenen Jahr hatte er sich zurückgekämpft und war in der neuen Saison zum absoluten Leistungsträger geworden. Die Entscheidung, seinen Vertrag beim VfL nicht mehr zu verlängern, habe er aus familiären Gründen getroffen, so Puhle: „Wir haben letztes Jahr ein Haus in Nieukerk an Niederrhein gebaut, wo meine Frau mit unserem Sohn lebt.“ Als dann sein alter Sportlehrer Klaus Stephan, der jetzt beim OSC Rheinhausen tätig ist, fragte, ob er sich vorstellen könne, in Kombination mit einer beruflichen Perspektive wieder dort zu spielen, fand er die Idee sehr spannend, erzählt der 35-Jährige, der seit 15 Jahren im Profisport aktiv ist.
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Ebenfalls verlassen werden den VfL Gummersbach zur kommenden Saison die beiden Rückraumspieler Luis Villgrattner und Robin Haller. Beide waren mehrfach von langen Verletzungen zurückgeworfen worden. So hat Villgrattner, der 2017 nach Gummersbach kam, auch aktuell mit einem Knorpelschaden am linken Knie zu kämpfen. Der 22-Jährige zeigt sich traurig über die Entscheidung des Vereins. „Für den Rest der Saison wünsche ich mir jetzt, dass wir unser gesetztes Ziel erreichen und der VfL in der nächsten Saison in Liga eins steht“, hofft Villgrattner auf einen erfolgreichen Abschluss.
Erst 2019 hatte Robin Haller das Trikot der SG BBM Bietigheim gegen das blau-weiße Trikot getauscht. Nachdem auch Haller wegen eines Knorpelschadens am Knie ausgefallen war, hatte er im Dezember sein Comeback auf dem Spielfeld gegeben. „Es ist schade, dass ich ein wenig die Seuche am Fuß hatte, seit ich hier war. Aber auch wenn ich verletzt war, habe ich versucht, den Jungs meine Erfahrungswerte mitzugeben und war immer zu 100 Prozent Gummersbacher“, sagt der 34-Jährige.