„Wir haben an Qualität gewonnen“ – VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson gibt bei Saisoneröffnungspressekonferenz Einblick in die Vorbereitung.
Handball-Bundesliga VfL Gummersbach stellt zu Saisonbeginn seine Neuzugänge vor
Die Begeisterung für die Handballer des VfL Gummersbach ist ungebrochen. 1814 Dauerkarten sind für die neue Saison bereits verkauft, das sind 200 mehr als in der vergangenen Spielzeit. „Unser Ziel sind 2000 Dauerkarten“, erklärt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler bei der Saisoneröffnungspressekonferenz des Bundesligisten.
Handballer, die sich mit VfL Gummersbach identifizieren
Dabei haben die Gummersbacher erstmals seit dem Abstieg vor vier Jahren die Preise erhöht und setzen bei den Tagestickets auf ein anderes Preismodell als bisher. Je nach Auslastung, werden die Preise angepasst, etwas was der VfL bereits in der vergangenen Saison getestet hatte.
Dass die Gummersbacher Handballer auf so viel Zuspruch stoßen, erklärt Schindler mit dem Auftreten der Mannschaft, die aus Spielern bestehe , die sich mit dem VfL identifizieren würden. „In den 13 Jahren, die ich beim VfL bin, ist das in dieser Form noch nie so gewesen“, führt Schindler aus.
Gelungenes Trainingslager der Gummersbacher in Südtirol
Zum Etat wollte sich der Geschäftsführer nicht äußern, sagte aber, dass sich der Verein nach wie vor in der Konsolidierungsphase befinde. Über die gestiegene Zahl an verkauften Tickets und die Erfolge im Partnermanagement müssten auch die gestiegenen Nebenkosten aufgefangen werden. „Wir wollen mehr Erfolg“, sagt Schindler weiter, daher habe man in und um die Mannschaft herum auch investiert.
„Ich habe einen sehr positiven Eindruck von der Mannschaft und wir haben an Qualität gewonnen“, erklärt VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson bei der Vorstellung der Neuzugänge Torhüter Daniel Rebmann (29, Frisch Auf Göppingen), Kristjan Horzen (Rhein-Neckar-Löwen), Giorgi Tskhovrebadze (22, Montpellier Handball) und Milos Vujovic (29, Füchse Berlin). Die Spieler sprachen wie ihr Trainer von einem gelungenen Trainingslager in Südtirol, das zwar anstrengend aber auch wertvoll fürs Teambuilding und damit für die Integration der Neuzugänge gewesen sei.
Verletzung von Torwart Daniel Rebmann ist maximales Pech
Torhüter Daniel Rebmann war nachgereist, konnte aber nur zuschauen, da er sich direkt am ersten Trainingstag einen Sehnenriss im Fuß zugezogen hatte. Ob er lange ausfällt, dazu wird es Anfang der kommenden Woche eine erneute Untersuchung geben. Wie im vergangenen Jahr stand der VfL plötzlich wieder mit nur mit einem Torhüter da. „Maximales Pech“, sagt Sigurdsson.
Sollte sich abzeichnen, dass Rebmann zum Saisonstart noch fehlen wird, werde es eine Lösung für kurze Zeit auf dieser Position geben. So schaue sich der VfL bereits auf dem Markt um. Man müsse abwarten, wie die Heilung verlaufe, erklärt Rebmann. Positiv sei, dass er durch den Schuh, der den Fuß fixiere, in der Lage sei, viel im athletischen Bereich zu arbeiten, sagt der Torwart, dass er anschließend in der Lage sei, gleich wieder Handball zu spielen.
Ihre Posten als Mannschaftskapitän und Stellvertreter haben Julian Köster und Ellidi Vidarsson behalten. „Es war ein gutes Trainingslager unter optimalen Bedingungen“, blickt Köster auf die vergangene Woche zurück. Zu einem konkreten Saisonziel wollte er sich nicht äußern, doch wolle die Mannschaft in der Schwalbe-Arena noch mehr Spiele gewinnen und mit diesem Willen überhaupt in jedes Bundesligaspiel gehen. Auf dem Handballfeld habe die Zusammenarbeit schon gut funktioniert, ergänzt Vidarsson.
Neben dem Platz
Neben Torhüter Daniel Rebmann pausiert auch Lukas Blohme im VfL-Training. Der Rechtsaußen hatte sich im Trainingslager am Fuß verletzt. Eine Untersuchung am Mittwochmorgen soll Klarheit geben, wie lange Blohme pausieren muss. „Wenn ein Außen mit einem großen Kreisläufer kämpft, dann gibt es schon mal kleine Opfer“, erklärte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, wie es zu der Verletzung kam. Erst in der kommenden Woche steigt Dominik Mappes wieder ins Training ein, er fehlt aus privaten Gründen.
Tom Kiesler wieder gesund
Dagegen ist Tom Kiesler wieder dabei. Der Abwehrspezialist hatte an einer Hirnhautentzündung laboriert und war bis vergangenen Freitag unter Beobachtung im Krankenhaus. „Es ist alles wieder in Ordnung“, erklärt der 22-Jährige, dass er zunächst aber nur eingeschränkt trainieren werde.
Eigentlich wollte er nach Hause fliegen, erklärt Torhüter Oskar Knudsen (17). Während er auf die Bestätigung seines Flugs nach Norwegen wartete, kam die Einladung zum Trainingslager der VfL-Profis. Im vergangenen Jahr war es genauso gelaufen, als er den am Fuß verletzten Martin Nagy ersetzte. Kurz darauf hatte sich Oskar Knudsen eine Hornhautverletzung im Auge zugezogen und musste im Tor eine Schutzbrille tragen. Die braucht er nicht mehr. „Es ist alles wieder in Ordnung“, erklärt der 17-Jährige.
U-21-Weltmeister werden geärgert
Nur zehn Tage Pause hatten die beiden U21-Weltmeister Mathis Häseler und Ole Pregler, ehe es für sie ins Trainingslager ging. „Da haben wird uns von unseren Mannschaftskollegen auch so manchen Spruch anhören müssen“, erzählt Ole Pregler lachend. Als er einmal ein bisschen angeschlagen pausieren musste, habe es gleich geheißen, ob das der Weltmeister-Bonus sei.
Die freie Zeit genutzt hat Kreisläufer Stepan Zeman, der in seiner tschechischen Heimat geheiratet hat.