„Meine besondere Begegnung“Waldbrölerin traf auf eine Schamanin
Waldbröl – Wenn nicht gerade die Arbeit die Landwirte und ihre Trecker auf die Wiesen und Felder ruft, dann leben Heike Roloff und ihr Ehemann Wolfgang ruhig in einem kleinen Haus am Rande der Waldbröler Ortschaft Bladersbach in völliger Ruhe. Eine ideale Basis für die Lebensberaterin, die sich – unterstützt von ihrer Ausbildung als Heilpraktikerin – mit ihren Kunden bemüht, einen optimalen Pfad für das weitere Leben zu finden. Diese bezeichnet sie als „Suchende“. Dabei war Heike Roloff dieser Beruf durchaus nicht vorgezeichnet.
Vielleicht wäre sie Musiklehrerin geworden
Nach ihrem Musikstudium in Köln habe sie überlegt, in einem Orchester zu spielen: „Vielleicht wäre ich auch Musiklehrerin geworden.“ Doch es sollte anders kommen. So sei sie auf eine Veranstaltung an der Sieg aufmerksam geworden: Bei der sollte der Umgang mit einem Medizinrad – einem Symbol verschiedener Naturvölker, das die Einheit der Dinge und den ewigen Fluss der Wandlung verkörpert – vermittelt werden.
Da machte sie dann die Bekanntschaft einer Frau, die ihr nun empfahl, doch ein tiefer gehendes Seminar bei Arwyn Dreamwalker, einer Medizinfrau vom Stamm der Navajo, in Norddeutschland zu belegen. Dort angekommen, sei sie sehr beeindruckt von der Schamanin gewesen und habe gefragt: „Nimmst Du mich als Deine Schülerin?“ Die habe sich daraufhin zurückgezogen, um die Ernsthaftigkeit dieses Anliegens zu prüfen, und sei mit einem klaren „Ja“ zurückgekommen. „Nachdem ich Arwyn kennen gelernt habe, hat sich mein Leben grundlegend geändert.“
Sechs Jahre als Schülerin in der Obhut der Schamanin
Sechs Jahre habe sie daraufhin – jeweils zwei Wochen jährlich – als schamanischer Lehrling in der Obhut der Medizinfrau verbracht. Diese habe sie gelehrt, die Welt auf der energetischen Ebene wahrzunehmen.
Dabei erinnert sich Heike Roloff auch heute noch – Jahrzehnte später – an jeden Blick und an jedes Wort dieses besonderen Menschen in tiefer Dankbarkeit. Ein einzigartiges Erlebnis inspiriere sie bis heute und habe sie über die Macht des Geistes aufgeklärt. So hätten mehrere Schüler bei energetischen Übungen im Kreis gestanden und Arwyn sei zu ihr gekommen, habe ihr in die Augen geblickt und gefragt: „Hast Du Schmerzen?“ Sie habe genickt, ihr Rücken habe vom tagelangen Sitzen auf dem Boden unbeschreiblich wehgetan. „Du solltest zum Chiropraktiker gehen“, habe die Heilerin gesagt und ihr immer noch in die Augen gesehen.
Das Mitgefühl in ihren Worten und in ihrem langen Blick habe ihr die Tränen in die Augen getrieben: „Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir erlaubte, Mitgefühl auch für meinen eigenen Schmerz zu empfinden und anzunehmen.“ Während sich die Medizinfrau dem Nächsten zuwandte, habe dieses Mitgefühl eine heilsame Welle bei ihr ausgelöst und sie habe sich daraufhin wie bei einem schlangenartigen Tempeltanz bewegt. Nur Sekunden später hätten sich die Rückenschmerzen aufgelöst und seien bis heute nicht zurückgekehrt.
Das Erlebte sie fast schon wie ein Wunder gewesen
„Dieses Erlebnis war für mich ein Wunder, das mich geprägt hat, und ich habe mich in den Jahren danach oft gefragt, was da eigentlich geschehen ist“, schildert die Bladersbacherin. „Es war wohl das geistige Heilen in seiner reinen Form des tiefen Mitgefühls, eine Heilung über den Energie-Körper, der mit allen Ebenen des Seins verbunden ist.“ Sie vermutet, dass es vom momentanen Geisteszustand abhängt, wie dieser Strom geartet ist: „Gelingt es uns, im Vertrauen und frei von Urteilen und Bewertungen zu sein, ist es der Strom der Liebe und des Lebens, der uns trägt.“
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Als besonderes Highlight am Ende der zweiwöchigen Seminare hat Heike Roloff jedes Mal die abschließende Visionssuche empfunden. Dabei hätten die Schüler eine ganze Nacht allein im Wald verbracht, um sich die persönlichen Eigenschaften bewusst zu machen, Ziele neu zu formulieren und nach innerer Stärke zu suchen, um Kraft für die Zukunft zu schöpfen. Wichtig sei, Respekt gegenüber der Natur und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu entwickeln. Heike Roloff betont, dass sie ihr Leben nicht ohne diese Erfahrungen gelebt haben möchte: „Es ist jedermanns eigene Sache, die einem innewohnende Energie zu formen.“