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Kampagne in WaldbrölViele neue Schwimmlehrer

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Um mehr Kindern das Schwimmen beizubringen, wird der Kreissportbund aktiv.

Waldbröl – Die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter 15 Jahren bundesweit ist Ertrinken. Das liegt auch daran, dass 70 Prozent der Kinder bei ihrer Einschulung nicht schwimmen können. Und auch nach Abschluss der Grundschule schwimmen viele noch nicht sicher. Anlass genug für Anja Lepperhoff und ihr Team, im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums des Kreissportbunds eine Schwimmoffensive zu starten und Freiwillige zum Schwimmlehrerassistenten auszubilden.

Neben der Pandemie und den deshalb ausgefallenen Kursen ist der Schwimmlehrermangel im Oberbergischen Kreis ein Problem. Unter dem Motto „Emma kann’s, Fritz noch nicht“ haben deswegen am Wochenende 20 Teilnehmer im Waldbröler Hallenbad Balneo eine Ausbildung zum Schwimmlehrerassistenten absolviert. Die Ausbildung, geleitet von Renate Moll und Jana Kallwitz vom Schwimmverband Nordrhein-Westfalen, fand erstmalig dezentral in Oberberg statt. Die Waldbröler Badewelt Balneo hatte sich für den ersten Termin besonders angeboten, da dort erst Mitte Mai der öffentliche Badebetrieb beginnt. Bislang war das Bad nach der Sanierung wegen Corona nur für Schulen und Vereine geöffnet.

Am Wochenende wurden die ersten Schwimmlehrer geschult.

Als Schwimmlehrerassistent dürfen die Teilnehmer künftig selbstständig Schwimmunterricht geben, solange ein Rettungsschwimmer anwesend ist. Zudem ist damit der Weg frei für eine Weiterbildung zum Schwimmlehrer. Auf dem Lehrplan stand Wassergewöhnung, Sportpädagogik sowie Methodik und Didakti. Aber auch rechtliche und sicherheitstechnische Punkte wurden beleuchtet. Die theoretischen Komponenten wurden im Vorfeld digital besprochen, während die letzten beiden Tage nun der praktischen Übung im Bad dienten. Zum erfolgreichen Absschluss der Ausbildung wurde von jedem Teilnehmer eine Unterrichtsstunde geplant.

Die Teilnehmer am Wochenende waren zwischen 15 und 65 Jahre alt und setzten sich überwiegend aus Erziehern, Eltern und Mitgliedern von Schwimmvereinen zusammen. Die meisten waren durch den Flyer des Kreissportbunds auf die Aktion aufmerksam geworden. Dass es dringend mehr Schwimmlehrer braucht, war den meisten Teilnehmern schon lange vorher bewusst, so auch Jasmin Teunissen, Leiterin der Kindertagesstätte „Don Bosco“, und Nancy Caputo, Leiterin der Kindertagesstätte „Unter’m Regenbogen“.

Weitere Kurse in Planung

Beide hatten bereits 2019 mit Angeboten zur Wassergewöhnung in ihren Einrichtungen geliebäugelt, dann kam die Pandemie. „Als wir Anfang des Jahres dann das Ausbildungsangebot bekommen haben, war es, als hätten man unsere Gedanken gehört“, erzählen die beiden. Aber auch Privatleute, wie Victor Helfer, dessen Tochter den KSB-Infoflyer aus der Grundschule mitgebracht hatte, hatte sich entschlossen aktiv zu werden, um Kindern mehr Sicherheit und Spaß im Wasser bieten zu können.

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Insgesamt erfreut sich das Ausbildungsangebot großer Beliebtheit und war schnell ausgebucht. Es wird im Laufe des Jahres noch drei weitere Kurse geben. Wer möchte, kann seine Karriere am Beckenrand also noch dieses Jahr beginnen.

www.ksb-oberberg.de