Wegen der hohen Kosten für ein Fahrrad-Verleihsystem ist Waldbröl bislang davor zurückgeschreckt. Jetzt hofft die Stadt auf das Kreisprojekt.
KreisprojektAuch die Stadt Waldbröl möchte Fahrräder verleihen
Wenn der Oberbergische Kreis ein kreisweites und kommunenübergreifendes Projekt zum Aufbau von Stationen mit Miet-Fahrrädern startet, dann möchte auch die Stadt Waldbröl in die Pedale treten. Das betonten Bürgermeisterin Larissa Weber und Rudolf Bergen, Klimaschutz- und Mobilitätsmanager, jetzt im Ausschuss für Kultur und Tourismus des Stadtrats.
Im Rathaus der Marktstadt gebe es schon lange den Wunsch, Mieträder anzubieten, erklärte Weber. Doch sei man davon bisher aufgrund der hohen Kosten für ein solches Verleihsystem mit einem Profi-Anbieter zurückgeschreckt. Diese bezifferten Weber und Bergen auf jährlich 40.000 bis 45.000 Euro bei einer Laufzeit von insgesamt drei Jahren.
In Waldbröl könnten sechs bis acht Räder an zwei Standorten postiert werden
Die Beteiligung am Kreisprojekt, für das zurzeit Fördermittel eingeworben werden sollen, wäre für die Stadt deutlich günstiger. „Da rechnen wir mit insgesamt 20.000 Euro für drei Jahre“, sagte Mobilitätsmanager Bergen. Die Hälfte dieses Betrags wolle der Kreis mit Fördermitteln decken und für den städtischen Anteil an der Restsumme werde er sich ebenfalls um einen Fördergeber bemühen, kündigte Bergen an.
In Waldbröl könnten sechs bis acht Räder an zunächst zwei Standorten postiert werden, etwa an der geplanten Mobilstation an der Friedenstraße. Dort wird dann auch der neue Cityradweg enden. Als zweiten Platz nannte Rudolf Bergen den Busbahnhof, der in naher Zukunft kräftig umgekrempelt werden soll. Bei „Wir für Waldbröl“ an der Hochstraße, in der Nähe des Boxberg-Kreisels und schließlich am Rathaus selbst seien weitere Leihstationen denkbar.
Mut gemacht haben der Stadt die bestehenden und bewährten Verleihsysteme in Nümbrecht und Bergneustadt, reich werden könne Waldbröl damit aber nicht: „Es geht unterm Strich um ein paar hundert Fahrten im Jahr“, ergänzte Bergen. Wann die Radstationen kommen, sei derzeit übrigens noch völlig ungewiss. „Aber der erste Schritt ist jetzt getan.“