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FachkräftemangelAwo-Gesellschaft „Der Sommerberg“ schließt in Waldbröl

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In der alten Barth-Villa in Waldbröl hat die Awo-Betriebsgesellschaft „Der Sommerberg“ betreutes Wohnen eingerichtet.

In der alten Barth-Villa in Waldbröl hat die Awo-Betriebsgesellschaft „Der Sommerberg“ betreutes Wohnen eingerichtet.

Die betreuten Wohnungen für junge Eltern und deren Kinder kann von der Awo-Gesellschaft nicht weiter betrieben werden.

Um 18 Uhr dreht sich der Schlüssel ein letztes Mal im Schloss, am heutigen Donnerstag gehen im Waldbröler Familienhaus, einer betreuten Wohnstätte für junge Eltern und deren Kinder in Trägerschaft der Awo-Betriebsgesellschaft „Der Sommerberg“, die Lichter aus – vorerst.

Vier Mütter im Alter von 21 bis 27 Jahren und deren fünf Kinder im Alter von einem Monat bis zweieinhalb Jahre müssen ihr Heim an der Kaiserstraße verlassen. „Es sind reichlich Tränen geflossen, als wir ihnen diese Nachricht überbracht haben“, sagt Danielle Müller, Leiterin der Einrichtung.

Kollaps in der Jugendhilfe wird Realität

Wann und ob das Haus überhaupt wieder öffnet, ist Müller zufolge zurzeit völlig unklar. In der kommenden Woche soll es Gespräche mit der Betreibergesellschaft geben. „Bei uns ist der Kollaps in der Jugendhilfe damit harte Realität“, sagt die 44-Jährige. Hauptnutzer des betreuten Wohnens sind die Stadt Gummersbach und der Rhein-Sieg-Kreis. Für den 24-Stunden-Betrieb sind neun Vollzeitstellen vorgesehen, zuletzt arbeiteten dort jedoch nur noch zwei Vollzeit- und drei Teilzeitkräfte.

„Wir können nicht mehr, wir haben über alle Maßen hinaus gearbeitet“, schildert die Teamleiterin. Diese Entwicklung habe sich bereits im August angedeutet: Seither seien fünf Kräfte „verloren gegangen“, neue Kolleginnen und Kollegen bisher jedoch nicht in Sicht gewesen. „Ursache ist also auch der anhaltende Mangel an Fachpersonal.“

Wir können nicht mehr, wir haben über alle Maßen hinaus gearbeitet.
Danielle Müller, Teamleiterin

Untergebracht werden in den insgesamt sieben Wohnungen Elternteile mit Kind oder Kindern, wenn deren Wohl zuvor als gefährdet eingestuft worden ist. Das Gebäude gehört der Waldbröler Ursula-Barth-Stiftung. Danielle Müller: „Wir waren sozusagen die letzte Station vor einer Entnahme des Kindes oder der Kinder aus den Familien.“

Die Betroffenen kehrten nun entweder zu den eigenen Eltern zurück, kämen in vergleichbaren Wohnheimen jenseits der Kreisgrenze unter oder bezögen eine eigene Wohnung, sofern ihnen das inzwischen möglich ist.

Am 1. Juli wollte das Familienhaus eigentlich sein zehnjähriges Bestehen mit einem Sommerfest feiern, dieses ist abgesagt. „Wir hoffen aber weiterhin, dass wir Verstärkung finden.“

Wer in Kontakt treten möchte, schreibe an: danielle.mueller@awo-der-sommerberg.de.