Nach dem Brand der Waldbröler Markthalle will der dortige Bürgerbusverein von der Ovag Geld für eine Neubeschaffung.
Nach GroßbrandBürgerbusverein Waldbröl droht Ovag mit Klage
Der Waldbröler Bürgerbus Waldbröl übt scharfe Kritik an der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (Ovag). Vorsitzender Michael Jaeger ist in einer Presseerklärung „empört“ darüber, dass die Ovag nach 14 Monaten, die seit dem Brand in der Waldbröler Markthalle vergangen sind, noch nicht für alle Schäden aufgekommen ist.
Konkret geht es um Ausrüstung, die der Verein auf eigene Kosten in den Bussen installiert hat, die Rede ist von Steuerungstablets, Kassensystemen und Sponsorenwerbung. Den Gesamtwert des bei dem Feuer zerstörten Inventars beziffert der Verein auf 15 000 Euro. Der Vorstand ist empört darüber, dass immer noch keinerlei Zahlung erfolgt ist, teilt Vorsitzender Jaeger mit. „Unser gemeinnütziger Verein, dessen ehrenamtliche Aktive viele Stunden ihrer freien Zeit für die Verbesserung des Öffentlichen Personenverkehrs in Waldbröl verwenden, hat kein Verständnis für die Hinhaltetaktik der Ovag.“ Der Vorstand des Vereins droht an, das Geld einzuklagen, sollte die Ovag weiterhin nur von einer möglichen Kulanzregelung reden und keine Zahlung verbindlich zusagen.
Güllner reagiert „gelassen“
Dieser Klage, entgegnet Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner, sehe sie „gelassen entgegen“. Die zerstörten Fahrzeuge hätten sich im Eigentum der Ovag befunden. Die Einbauten habe der Verein auf eigene Verantwortung und auf eigene Kosten vorgenommen und versäumt, diese an die Ovag zu melden, damit die Ausrüstung in die Fahrzeugversicherung aufgenommen wird. „Es gibt daher weder für die Fahrzeugversicherung noch für die Ovag eine rechtliche Grundlage, dem Bürgerbusverein den Wert der zerstörten Einbauten zu erstatten.“
Das gezahlte Versicherungsgeld wurde bereits für die neuen Fahrzeuge eingesetzt. Die Ovag habe hat dem Verein dennoch zugesagt, nach Abschluss der Abrechnungen möglicherweise verbleibende Mittel auf Kulanzbasis für die nicht versicherten Einbauten zu zahlen, teilt Güllner mit. „Diese Abrechnungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.“ Sie habe durchaus Verständnis für die Ungeduld der Vereinsmitglieder, schreibt Güllner. „Dennoch führt das Verhalten des Vereins gegenüber dem Partner, von dem man eine Kulanzleistung erwartet, zu erheblicher Irritation und Unverständnis.“ Die Ovag-Geschäftsführerin betont: „Wir sind ein Unternehmen, das neben den Fahrgeldeinnahmen durch öffentliche Mittel finanziert wird. Diese Gelder können wir nicht einfach nach Gutdünken auf Basis des moralischen Empfindens eines Vereins ausgeben.“ Leider habe der Verein für die Zwänge wenig Verständnis und versuche nun auf verschiedenen Kanälen Druck auf die Verkehrsgesellschaft auszuüben. Güllner bedauert: „Mit dem Gang in die Öffentlichkeit und der Androhung einer Klage wird nun die nächste Eskalationsstufe gezündet.“