Weil er immer einen Einzelfahrschein gelöst hat, ist ein Grundschüler von einem Busfahrer offenbar angegangen worden.
„Hol dir gefälligst ein Monatsticket“Grundschüler nach Busfahrt in Waldbröl in Tränen aufgelöst
Weil er im Linienbus Einzelfahrscheine statt eines Monatstickets kaufte, soll ein Zehnjähriger aus Waldbröl von einem Fahrer derart angebrüllt worden sein, dass der Grundschüler in Tränen aufgelöst das Fahrzeug verließ. Die zuständige Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) mit Sitz in Troisdorf hat sich für das Verhalten des Mannes entschuldigt.
Busfahrer reagiert offenbar genervt
Die Mutter berichtete dieser Zeitung, dass es den Busfahrer offenbar genervt habe, jedes Mal einen Fahrschein auszudrucken. Dabei seien Einzelfahrscheine unterm Strich günstiger als das Monatsticket.
Ihr Sohn nehme mittags stets den Linienbus von der Schule in Nümbrecht-Berkenroth, um nach Hause, nach Waldbröl, zu kommen. Weil er aber morgens gefahren werde, „braucht er sich immer nur ein Ticket nachmittags im Bus zu holen, da dies günstiger ist als ein Monatsabo“.
Situation eskalierte immer weiter
In der vergangenen Woche sei auf der Schnellbus-Linie SB 53 von Hennef nach Waldbröl ein Busfahrer unterwegs gewesen, der ihren Sohn „seit Montag jeden Tag angebrüllt hat, er solle sich gefälligst ein Monatsticket holen“. Dieser Fahrer soll dem Jungen sogar angedroht haben, ihn künftig nicht mehr mitzunehmen, falls er kein Monatsticket habe.
Die Situation sei immer weiter eskaliert, schildert die Mutter: „Der Busfahrer brüllte und beleidigte meinen Sohn derart, dass er dann in Tränen aufgelöst den Bus verlassen musste.“ Dabei habe er nichts falsch gemacht, sondern „nur sein Recht wahrgenommen, ein Ticket zu kaufen“.
Waldbröl: Mutter war fassungslos
Weil sie alleinerziehend sei und 20 Kilometer entfernt arbeite, habe sie ihren Sohn nicht abholen können. „Er hat dann den Bus eine Stunde später genommen.“ Fassungslos über das Verhalten des Fahrers habe sich dann an die RSVG gewandt.
Frank Wiedemann, Betriebsleiter Fahrdienst, teilt auf Nachfrage mit, dass die Mutter noch am selben Tag eine Antwort erhalten habe, „in welcher wir uns für das fehlerhafte Verhalten des Fahrers entschuldigt haben“. Zum Sachverhalt sagt er, dass die Fahrt „von einem in unserem Auftrag tätigen Anmiet-Unternehmen durchgeführt“ werde.
„Unverständnis deutlich gemacht“
Mit dem Geschäftsführer dieses Unternehmens habe er Kontakt aufgenommen und das „Unverständnis der RSVG über das Verhalten des Busfahrers sehr deutlich gemacht“.
Der Unternehmer sei zudem aufgefordert worden, mit dem Fahrer zu sprechen und auf ihn einzuwirken, dass dieser sich generell Fahrgästen gegenüber zu jederzeit höflich und kundenorientiert zu verhalten habe, sagt Wiedemann.